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Kultur: Verschwiegene vier Millionen Diskussion über Vertriebene in der DDR

Der Streit über die Berufung von Erika Steinbach in den Beirat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ zeigt, wie stark das Thema der Vertriebenen und ein entsprechender Umgang mit deren Vertretern noch heute das Land bewegt. Mit einer besonderen Problematik beschäftigt sich das Adventskulturforum 2009 am morgigen Dienstag, 18.

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Der Streit über die Berufung von Erika Steinbach in den Beirat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ zeigt, wie stark das Thema der Vertriebenen und ein entsprechender Umgang mit deren Vertretern noch heute das Land bewegt. Mit einer besonderen Problematik beschäftigt sich das Adventskulturforum 2009 am morgigen Dienstag, 18.30 Uhr, im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte. Hier wollen unter anderen Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD), Manfred Kittel, Historiker und Direktor der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ und Jürgen Danyel, Leiter der Abteilung „Zeitgeschichte der Medien- und Informationsgesellschaft“ am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, über „Verschwiegene vier Millionen – Vertriebene in der DDR“ diskutieren.

Bei dem Podiumsgespräch sollen aus der Perspektive der persönlichen Erfahrung, der Politik, der Literatur, der Geschichte und ihrer Aufarbeitung verschiedene Fragen erörtert werden. Dabei geht es einerseits um den Umgang mit „Umsiedlern“ in der DDR: Wie setzte die SED-Führung diese für ihre ideologischen Zwecke ein? Gab es eine wechselseitige Beeinflussung mit den Einheimischen? Stellten die Vertriebenen trotz des Tabus Kontakte zu ihren ehemaligen Heimatregionen und deren neuen Bewohnern in den „sozialistischen Bruderstaaten“ her? Wie organisierten sie sich, obwohl es von der DDR-Führung unerwünscht war?

Andererseits wird die Aufarbeitung der Geschichte der Deutschen aus dem östlichen Europa nach der Wende thematisiert, denn erst dann konnten sich die Vertriebenen in den neuen Bundesländern zum ersten Mal offen organisieren: Welchen Anteil hatten sie an der Aufarbeitung? Inwiefern spielen ihre Erfahrungen bei der Gründung eines Zentrums gegen Vertreibungen eine Rolle? Unterscheidet sich die Herangehensweise an das Thema in Ost und West? kip

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