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Kultur: Vielstimmiger Geburtstagsgruß

50 Jahre Oratorienchor Potsdam: Abend der Potsdamer Chöre in der Friedenskirche Sanssouci

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Der Jubilar sang zum Schluss. Schließlich war er Gastgeber für diesen Abend der Chöre in der Friedenskirche Sanssouci. Zu seinem 50. Geburtstag lud der Oratorienchor Potsdam am Montag Chöre – auch Posaunenchöre – der Landeshauptstadt ein, sich an einem klingenden Gruß zu beteiligen. Es kamen zwar nicht alle Klangkörper, aber der Abend wurde dennoch lang, vielleicht zu lang. Den kürzesten Beitrag bot der Oratorienchor selbst. Er sang aus Felix Mendelssohn Bartholdys Symphonie-Kantate „Lobgesang“ den Choral „Nun danket alle Gott“, also ein Stück aus dem Werk, das er in seinem Festkonzert am Sonnabend zu Gehör brachte, ein Choral, der nicht durch lauten Jubelton berührt, sondern durch seine eher stille Verinnerlichung. Matthias Jacob, der Künstlerische Leiter des Oratorienchors, hatte an diesem Abend alle Hände voll zu tun, schließlich musste er noch die Kantorei der Friedenskirche und den Vocalkreis Potsdam dirigieren.

Rund 300 Choristen und Bläser fanden sich in der Friedenskirche ein, eben so viele Zuhörer. Im Altarraum, auf der Orgelempore sowie im Kirchenschiff fanden die Chöre Platz, um sie herum die Besucher. Also ein Zusammentreffen, das gar kein Konzertcharakter erst aufkommen ließ. Einige Klangkörper hegen auch keinen Anspruch auf konzertierendes Musizieren. Sie pflegen das gottesdienstliche Singen, bei der jedoch eine große Aufgeschlossenheit in der Vielfalt des Repertoires an den Tag gelegt wird. So bei der Kantorei der Friedenskirche, beim Kirchenchor der Auferstehungsgemeinde (Leitung: Susette Preissler), den Kirchenchören Werder, Eiche und der Pfingstkirche (Leitung: Matthias Trommer), beim Ökumenischen Chor Babelsberg (Leitung: Christian Deichstetter). Einige Chöre gestalten neben dem liturgischen Singen auch hin und wieder Geistliche Konzerte, die dann für viele Gemeindeglieder und darüber hinaus zum Höhepunkt eines kirchenmusikalischen Jahres wird. Beispielsweise der Ökumenische Kirchenchor. In der Friedenskirche haben er, die Sopranistin Maria Parussel und Instrumentalisten die Missa brevis St. Joannis de Deo von Joseph Haydn feinsinnig musiziert. Das Singen von Gospels und Spirituals werden an manchem Ort sehr gepflegt. Am Montagabend waren sie vom Chor der Auferstehungsgemeinde und von Gospellight Babelsberg (Leitung: Sonja Ehmendörfer), einem Chor, dem das Singen solcher Musik sichtlich und hörbar Spaß macht, zu hören. Der Programmteil, den Matthias Trommer und seine Chöre gestalteten, war einem einzigen Thema gewidmet, dem Abend. Dadurch wurden dem Zuhörer einige schöne meditative Minuten geschenkt. Zu den singenden Gästen gesellten sich noch das Josefs-Quartett sowie das Santa Cäcilia Doppelquartett ( Leitung: Christian Deichstetter). Den meisten Applaus konnte jedoch der Jugendkammerchor der Singakademie Potsdam unter der Leitung von Astrid Raab für sich verbuchen. Er sang in allen Stimmen homogen, frisch und mitreißend, so dass jeder seine helle Freude an den alten Sätzen und Siebenbürgischen Tanzliedern hatte.

Und auch zwei Bläserchöre haben sich auf den Weg in die Friedenskirche gemacht, der aus Babelsberg (Leitung: Henning Melms) und der von der Nikolaikirche und des Oberlinhauses (Leitung: Elisabeth Goetzmann). Auch sie brachten mit ihrem Musizieren eine besondere Farbe in das reichhaltige und vielstimmige Geburtstagsprogramm.

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