Kultur: „Vier Fenster“ oder zweimal HFF
Uraufführung in Berlinale-Perspektive Deutsches Kino
Stand:
In der Perspektive Deutsches Kino wird „Vier Fenster“ in der Regie von Christian Morris Müller (extern) uraufgeführt: eine Koproduktion der HFF Babelsberg mit der HFF München und der „schlicht und ergreifend Filmproduktion“.
Sie wollen sich voneinander lösen, doch sie umklammern sich immer fester. Mit aller Kraft halten sie die Fassade aufrecht. Je lauter sie lachen, desto stiller wird es um sie. Immer tiefer ziehen sich die Risse im Familienbild, bis sich dahinter ein unausweichliches Geheimnis offenbart.
Christian Moris Müller beschreibt Menschen, die auf der Suche nach etwas sind, das ihnen irgendwann ganz unmerklich verloren ging. Mit ungewohnt klaren, einprägsamen Bildern kommt er ihnen ganz nah. Und doch treibt seine konsequente Erzählweise kalte Schauer über den Rücken. Vier Fenster, das sind vier Geschichten, vier Gesichter, die getrennt ins Leben blicken. Ihnen gemein ist die Hoffnung, einen Augenblick lang nicht alleine zu sein.
Der Regisseur nähert sich seinen Figuren behutsam und ohne Vorurteile. Statt großer Worte sprechen Gesichter. Er inszeniert in lang durchgehenden Einstellungen. „Ich habe ein Problem damit, wenn zu oft geschnitten wird. Das wirkt zerstreuend und macht den Moment kaputt“, sagt er. „Ich wollte jeder der vier Figuren Raum geben, sich im Zuschauer auszubreiten.“ Mit Jürgen Jürges, der schon mit Fassbinder und Wenders arbeitete, konnte er seinen Traumkameramann gewinnen. „Nach den ersten Gesprächen mit Christian habe ich gemerkt, dass er sehr genau wusste, was er wollte“, so Jürges. „Man hat ihm die Liebe zu seinem Film und zu seinen Personen angemerkt.“
Christian Moris Müller, studiert seit 2000 an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Für seine Teamkollegen von der HFF Babelsberg, Katharina Herrmann (Produktion), Maja Stieghorst (Montage) und Ingo Baier (Ton), ist „Vier Fenster“ der Abschlussfilm. Dass alle zueinander fanden, verdanken sie einem Inserat am Schwarzen Brett. Müller, der seinen Film in Berlin drehen wollte, suchte gezielt an der HFF Babelsberg nach Mitstreitern. Katharina Herrmann las den Aushang und holte ihre beiden Kommilitonen mit ins Boot. Martina Liebnitz
Aufführungen: 15.2. um 21 Uhr CinemaxX 3, Berlinale-Premiere; 16.2. um 13.30 Uhr im Colosseum´ und um 20 Uhr im CinemaxX 1.
Martina Liebnitz
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