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Kultur: „Vocalise“ - bereits ein Markenzeichen Ud Joffe informierte über das Programm der Vocalwoche

Von Klaus Büstrin Potsdams letztes Musikfestival des Jahres findet im Herbst statt, 2003 bereits zum dritten Mal: die „Vocalise“ – die Potsdamer Vocalwoche. Der Veranstalter „Musik an der Erlöserkirche“ und Ud Joffe, der künstlerische Leiter der „Vocalise“ haben den Sonnabend vor dem Totensonntag bis zum 1.

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Von Klaus Büstrin Potsdams letztes Musikfestival des Jahres findet im Herbst statt, 2003 bereits zum dritten Mal: die „Vocalise“ – die Potsdamer Vocalwoche. Der Veranstalter „Musik an der Erlöserkirche“ und Ud Joffe, der künstlerische Leiter der „Vocalise“ haben den Sonnabend vor dem Totensonntag bis zum 1. Advent gewählt für das Musikfest gewählt (22. bis 30. November). „Kontraste“ wird das Gesamprogramm genannt. Die Fragen nach Tradition, nach dem Neuen und Modernen stehen dabei im Vordergrund: Wie konservativ darf man sein? Wie innovativ muss man sein? Kontastreich ist bereits das erste Konzert in der Erlöserkirche. Das bekannteste evangelische Requiem, von Johannes Brahms 1868 geschrieben, mischte Ud Joffe mit Sopran-Arien und dem Halleluja-Chor von Georg Friedrich Händel und dem Andante aus Bachs Violinkonzert in a-Moll. „Für unsere Ohren ist diese Zusammenstellung etwas ungewohnt. Aber bei der Uraufführung im Dom zu Bremen wählte Brahms bereits diese Werke. Geistlich gibt es so manche Parallelen zwischen dem ,Messias“ und dem ,Deutschen Requiem’“, sagte Ud Joffe bei der gestrigen Vocalise-Präsentation vor Journalisten. „Doch auch musikalisch. Beispielsweise erinnert die große Fuge über den Text ,Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand’ ganz und gar an Bach , der chorische Reichtum dieses wunderbaren Werkes an Händel.“ Wie werden werden wir heute solch eine Zusammenstellung, die im 19. Jahrhundert gang und gäbe war, aufnehmen? Werden das Eröffnungskonzert die Potsdamer Kantorei der Erlöserkirche und das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt (Oder) bestreiten, so hat Ud Joffe für die Aufführung des „Messias“ zum Vocalise-Abschluss (Erlöserkirche, 30. 11.) den Neuen Kammerchor und das Neue Kammerorchester Potsdam verpflichtet. Damit wird das interpretatorische Wollen deutlich: es soll sich kammermusikalisch gestalten. Acht Konzerte mit sieben Programmen hat Joffe für dieses Jahr vorbereitet. „Dabei wird es mehrere Kooperationen geben, so mit dem Hans Otto Theater und dem T-Werk. Auch der Nikoalsiaal wird am Musikfest sich beteiligen, und zwar mit einem Konzert des hervorragenden Bariton Matthias Goerne. Er singt am 20. November in Potsdams Konzerthaus, begleitet von Eric Schneider am Flügel, Franz Schuberts Liederzyklus „Die Winterreise“. Schuberts sehr bewegende „Unvollendete „“ erklingt im Sinfoniekonzert am 27. November in der Erlöserkirche. An diesem Abend wird auch das Musiktheaterstück „Die Geschichte vom Soldaten“ von Igor Strawinsky aufgeführt. Neben dem Neuen Kammerorchester sind auch Schauspieler des Hans Otto Theaters mit von der Partie. Jazzmusik und Chormusik aus der Barockzeit erklingen am 25. November in der Erlöserkirche (Ensemble Vocalise und Johannes Gebhardt, Orgel und Cembalo). Mädchenchöre der Erlöserkirche, der Singschule Babelsberg und aus Georgien treffen sich am 26. November unter der Leitung von Christa Bleyl in der Friedenskirche Sanssouci. Ebenfalls dort kann man am 28. November Lieder von Bach bis Bernstein und Instrumentalmusik von Beethoven bis Piazzolla mit Stephanie Petitlaurent, Sopran, und dem Wolf-Ferrari-Trio vernehmen. Der Vorverkauf für die Konzerte beginnt ab sofort. Die Öffentlichkeitsbeauftragte der Potsdamer Kantorei, Susanne Verlohren, wies darauf hin, dass die Eintrittskarten u.a. im Gemeindebüro der Erlöserkirche (Tel. 0331/972476) sowie in der Stiftungsbuchhandlung (Tel. 0331/ 293400) erhältlich sind. Man ermöglicht auch ein Abonnement. Richtig gut sparen kann man, wenn man für sieben Konzerte die Karten kauft. Es gibt dann 40 Prozent Rabatt. Bestellung über Telefon: (0331) 87000668. Ud Joffe hat für die Vocalise rund 15000 Euro im Budget. Eine sehr kleine Summe, die sich zusammensetzt aus Förderungen durch die Stadt Potsdam, der Stadtwerke sowie der Mittelbrandenburgischen Sparkasse. Auch die Zusammenarbeit mit den genannten Kultur-Institutionen erweist sich finanziell als vorteilhaft. Der künstlerische Leiter sowie Susanne Verlohren sagten, dass aber ohne die ehrenamtliche Mitarbeit der vielen Helfer das Musikfest, das bereits zu einem Markenzeichen Potsdams geworden ist, nicht möglich wäre.

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