Kultur: Volksinitiative „Musische Bildung für alle“ gestartet
Landesverband der Musikschulen Brandenburg: Die Förderung hat sich seit 2000 ständig verschlechtert
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„Musische Bildung für alle“ – und von Anfang an. Die Fachwelt ist sich längst einig, dass allen Kindern so früh wie möglich und ungeachtet ihrer sozialen Herkunft eine musisch-ästhetische Bildung ermöglicht werden soll. Mit dem Start des Programms „Klasse Musik“ soll flächendeckend im Land Brandenburg bis 2013 an 250 Grundschulen allen Kindern der Zugang zur musisch-ästhetischen Bildung ermöglicht werden. „Das vertieft bereits bestehende Kooperationen der öffentlichen Musikschulen mit allgemein bildenden Schulen“, heißt es in der gestrigen Pressemitteilung des Landesverbandes der Musikschulen Brandenburg.
„Um Begabungen zu erkennen und zu fördern sind Angebote zur kostenfreien Talentförderung und das Ensemblespiel in Orchestern und Big Bands unerlässlich. Und künstlerische Exzellenz erfordert qualifizierte Pädagogen“, so der Verein. Die Zahlen seien jedoch alarmierend: ganze Instrumentengruppen fielen weg und landesweit gebe es nur noch zwei fest angestellte Musikschul-Pädagogen unter 30 Jahren. „Die Rahmenbedingungen müssen erheblich verbessert werden, um auch zukünftig junges, hoch qualifiziertes Personal an die Musikschulen im Land zu binden und musikalische Begabungen entsprechend zu fördern.“ Die Rahmenbedingungen hätten sich aber seit 2000, in dem das bundesweit erste Musikschulgesetz in Kraft getreten ist, kontinuierlich verschlechtert. Die Landesförderung für Musikschulen sei von ursprünglich 15 Prozent der Gesamtkosten auf 9,5 Prozent gekürzt worden. Seit 2000 seien die Schülerzahlen an den Musikschulen trotz Geburtenrückgang um knapp 25 Prozent gestiegen. Daher starte der Verband die Volksinitiative „Musische Bildung für alle“ und fordert den Landtag auf, das Musikschulgesetz zu ändern und die Landesförderung auf den ursprünglichen Anteil von 15 Prozent der Gesamtkosten um 2,6 Millionen Euro zu erhöhen. Wer an der Unterschriftenaktion teilnehmen will, kann sich die Liste unter www.musik-bildet.de herunter laden. Am 2. Juli findet eine Protestaktion vor dem Landtag statt. kip
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