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Ein wenig Sherlock Holmes darf sein. Der Madenmann Mark Benecke.

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Kultur: Von Maden und Fauchschaben

Mark Benecke zu Gast in der Waschhaus Arena

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Mit seinen kleinen Lieblingen muss auch am Freitag in der Waschhaus Arena gerechnet werden. Nur zur Beruhigung: Es wird sich dabei nicht um Maden oder Würmer handeln, die Mark Benecke den Beinamen „Madenmann“ eingebracht haben. Zu einem seiner Lieblingstiere hat Benecke die Fauchschabe ernannt. Bis zu stolze acht Zentimeter groß können Madagaskar-Fauchschaben (Gromphadorrhina portentosa) werden. Bei seinem letzten Besuch im Waschhaus hatte Mark Benecke auch ein paar Exemplare dabei. Und weil die Viecher recht agil sind, hatte zwei davon nach kurzer Zeit schon die Flucht ergriffen. Doch Benecke versuchte zu beruhigen. Fauchschaben seien harmlos. Wem im Publikum die Ausbrecher über den Weg krabbelten, der möge diese doch wieder zum tierlieben Besitzer zurück bringen.

Ja, es geht unkonventionell zu, wenn Mark Benecke auf die Bühne tritt. Benecke, promovierter Kriminalbiologe und Spezialist für forensische Entomologie, sprich Insektenkunde, ist ein Phänomen. Seine Auftritte ziehen das Publikum in Scharren, obwohl Benecke immer wieder betont, das, was er beruflich mache, sei recht langweilig. Nun, für sein Publikum kein Grund, ihm nicht zuzuhören. Denn wenn es um Leichen geht und fast aussichtslose Mordfälle, um Verwesungsprozesse, Massenmörder, spontane Selbstentzündungen von Menschen, eingeschlagene Schädel und Zerstückelungen, dann ist da ein besonderer Kitzel garantiert. Wenn in bestimmten Kriminalfällen keine Lösung zu finden ist, wird Mark Benecke gerufen. Jeder Tatort ist eine Fundgrube an Beweisen. Man sieht sie nicht auf den ersten Blick, aber seine Helfer, die Maden und Fliegen, können wichtige Antworten geben.

Nicht der Tod ist Beneckes Job, sondern das Leben nach dem Tod. Selbst kleinste Lebewesen auf der Leiche können den entscheidenden Hinweis zur Aufklärung geben. Wenn Maden den Mörder entlarven, hat Benecke alles richtig gemacht. Soll heißen: Den perfekten Mord gibt es nicht, denn Insekten schlafen nie. Benecke ist nicht nur weltweit bei der Polizei gefragt, er versteht es auch meisterhaft, dem interessierten Laien sein nicht immer sehr appetitliches Fachwissen verständlich und mit Begeisterung zu vermitteln. In der Waschhaus Arena wird er das mit Sicherheit wieder in eine Lehrstunde „par excellence“ beweisen. D.B.

Mark Benecke am Freitag, 14. Januar, 20 Uhr in der Waschhaus Arena, Schiffbauergasse. Der Eintritt kostet 15,50 Euro im Vorverkauf zzgl. Gebühren und 18 Euro an der Abendkasse

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