
© Marion Kollenrott
Von Solo-Sunny bis Schneewittchen: Potsdamer Schirrhofnächte zeigen zum elften Mal Open-Air-Theater
Ist es wichtig, die Schönste zu sein? Wie wird ein Defa-Klassiker zum Performancestück? Fragen, denen die Schirrhofnächte vom 22. August bis 1. September nachgehen.
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Mit einem Mix aus alten Bekannten und neuen Gästen geht das T-Werk in seine elfte Sommersaison. Diese trägt den Namen Schirrhofnächte, benannt nach dem historischen Karree, wo das Festival seit 2014 stattfindet. Einst wurden hier Arbeitstiere angeschirrt, heute wird der sanierte Hof des T-Werks im Sommer zur Bühne.
Den diesjährigen Auftakt am 22. August macht, nicht zum ersten Mal: das Wandertheater Ton&Kirschen. Die in Glindow beheimatete Gruppe zeigt ihre musikalische Shakespeare-Adaption „Der Sturm“. Bis zum 1. September werden bei den Schirrhofnächten 14 Produktionen zu sehen sein, gedacht ist das Ganze als „kleines Best-Off“ der Brandenburger Theaterproduktionen mit Frischluftkompatibilität, wie Lisa Ritscher vom T-Werk es beschreibt.
Das auf spritzige Klassiker spezialisierte Neue Globe Theater ist in diesem Jahr anders als zuvor mit nur einer Produktion vertreten („Diener zweier Herren“), dafür ist erstmals die Potsdamer Choreografin Laura Heinecke dabei. Ihre Produktion „Hertz. Die Welt ist Schwingung“ hatte 2022 in der Fabrik Premiere und experimentiert mit Wellenlängen, Tonhöhen und Rhythmus.
Erstmals warten die Schirrhofnächte mit drei Produktionen für Kinder auf. Neben dem von dem Potsdamer Theater Nadi liebevoll und fantasiereich aufbereiteten Klassiker „Die Regentrude“ für Menschen ab vier sind Gäste aus Frankfurt (Oder) und Berlin mit Kinderstücken dabei. Das Theater des Lachens zeigt für Kinder ab vier „Trockenschwimmer“, dem Programm zufolge „ein Stück über Freundschaft und Sehnsucht mit Puppen und Menschen mit Schwimmflossen“.
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Das Berliner Theater Lakritz fragt Kinder ab fünf mit „Schneewittchen – der Hammer“, ob es wirklich so wichtig ist, die Schönste von allen zu sein. Dafür hauen hier drei Bauarbeiterinnen auf den Putz und erzählen das Märchen auf andere Art und Weise: mit Livemusik und Objekten aus dem Werkzeugkasten.
Die Berliner Puppenspielerin Rike Schuberty, in Potsdam bereits bekannt durch eine performative Adaption des Defa-Klassikers „Paul und Paula“, nimmt sich diesmal eine andere Filmlegende vor. Frei nach Wolfgang Kohlhaase folgt sie in „Solo Sunny & Me“ der These: „Man müsste doch auch Persönlichkeit haben können, wenn man nicht berühmt ist“.
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