Kultur: Warten auf den „Rosaroten Panther“
Generationstheater „Rollentausch“ mit neuer Premiere auf dem Theaterschiff
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Generationstheater „Rollentausch“ mit neuer Premiere auf dem Theaterschiff Das Generationstheater „Rollentausch“ der Akademie zweite Lebenshälfte ist in die Jahre gekommen, aber immer noch kein bisschen müde. Im Gegenteil! Es existiert nun schon drei Jahre und startet am 7. Dezember auf dem Theaterschiff seine dritte Premiere - und zwar mit der „Single-Party“ oder „Dr. Freud freut sich“. Entstanden ist eine wilde Mischung von Comedy, Kabarett, Nonsens und schwarzem Theater. Insgesamt: Musicalverdächtig! Von Anfang an durchzittert das ganze Stück die kaum zu zähmende Erwartung des gesamten Ensembles auf den „Rosaroten Panther“, was immer man darunter auch verstehen mag. Nachdem es mit seinem Programm „www.tschätten-de“ eine bitterböse und zugleich liebenswert-mitreißende Parodie auf das Dasein im Altersheim geboten hatte und beim Surfen durchs Internet u.a. den „Alten Fritz“, den Modezar „Müslihammer“ oder den ausgeflippten „Grufti“ lebendig werden ließ, verwandelt es sich diesmal während einer Single-Party in äußerst wunderliche und total zwiespältige Gestalten. Wieder nimmt es dabei Anleihen bei der Klassik, dem Märchen, der Trivialliteratur; schwelgt in Jugend- und Kindheitserinnerungen mit Liedern und Reimen bis hin zur schlüpfrigen Räuberpistole. Und schließlich rockt es, was das Zeug hält, in die Jetztzeit, mit Hieb und Stich auf Gott und die Welt. Das alles wird geboten von 18- bis 78-jährigen. Neben Schülerinnen sind es Lehrerinnen, eine Pharmazieingenieurin, eine Krankenschwester und eine Sängerin - allesamt im Ruhestand - sowie ein Druckereiarbeiter und eine Vermessungsingenieurin. Frisch dazugekommen ist der Pianist Joachim Keller, gestandener Theatermann, einfühlsamer Begleiter und exzellenter Improvisator. Ein Glücksfall für das Generationstheater. Mit großer Geduld hat Johanna Lesch sie über die Jahre zusammengeschweißt, wobei ein bisschen Kriseln naturgemäß nicht auszuschließen ist, wenn Termindruck droht, gar Krankheit, ein Finanzproblem oder die Mühe, gegen ein „trallala-Theater“ anzugehen, eben „von hinten durch die Brust zu denken“. Jedenfalls verspricht die Premiere am Sonntag auf dem Theaterschiff ein Stimmungshoch mit Seitenhieben - wenn z. B. die ehemalige Opernsängerin als fettleibige Prinzessin mit ihrem Freund, dem blaublütigen Kampfhund „Boris von Butlar“ flirtet - gegeben vom einzigen Mann im Ensemble, der eigentlich Gabelstapler ist. Wenn dieselbe Prinzessin dann den Zauberlehrling zerfleddert und alle vom Wasser triefen, wenn sie plötzlich die Zeiten verwechselt und im dritten Reich landet und wenn sie geläutert wieder erscheint als Anführerin der „Polonaise nach Blankenese“. Dann gibt''s da noch den Fliegenpilz, die Glockenblume, das Gänseblümchen und die ganz und gar fortschrittliche Sonne! Nicht zu vergessen den clownesken Ansager und die beiden „Sexy-Cats“ mit ihrem Hüftschwung-Solo. Aber immer wieder verharren sie alle und starren gebannt in eine Richtung, sobald das Musikmotiv ertönt: Kommt er da? Endlich? Wirklich? Der „Rosarothe Panther“? Die Premiere wird''s zeigen! Rosemarie Hesse-Wallroth Die Premiere ist ausverkauft, für die Vorstellung am 10. Dezember, 20 Uhr, auf dem Theaterschiff sind noch Karten erhältlich.
Rosemarie Hesse-Wallroth
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