Kultur: Was die Maden sagen

Er ist in Potsdam längst kein Unbekannter mehr. Mit zahlreichen Auftritten hat Mark Benecke in dieser Stadt schon sein Publikum beglückt. Ob nun als Experte für Vampirismus im allgemeinen und deren Faszination auf die Jugendkultur im Filmmuseum, ob als Insektenexperte bei der XIV. Ausstellung ortsbezogener zeitgenössischer Kunst von Rohkunstbau im Schloss Sacrow oder aus dem Nähkästchen plaudernder Kriminalbiologe im Nikolaisaal – dieser Mann weiß als notorischer Schnellredner und mit Hang zu unkonventionellem Auftritten immer wieder zu unterhalten.

Auf die Frage, ob er ein „Workaholic“ sei, hat Mark Benecke in einem Interview einmal geantwortet, dass er ein ganz normaler Arbeiter sei, der nur Geld für seine Miete zusammen bekommen muss. Nun weiß man nichts über die Miete, die Benecke, der wegen seines Spezialgebietes Insekten auch gelegentlich „Dr. Made“ genannt wird, zahlen muss. Betrachtet man sein Arbeitspensum, kann die aber nicht gerade gering sein. Der 39-jährige Biologe ist Gerichtsmediziner und Dozent unter anderem in den USA und Vietnam, er ist Ausbilder an deutschen Polizeischulen. Benecke ist regelmäßig mit Beiträgen zu aktuellen wissenschaftlichen Themen im Radio zu hören und bei Gerichtssendungen im Fernsehen zu sehen. Daneben hat er zahlreiche Bücher veröffentlicht.

Nun kommt Deutschlands bekanntester Kriminalbiologe im Januar wieder nach Potsdam, um als Spezialist für forensische Entomologie (Insektenkunde) über seine nicht immer angenehme Arbeit zu sprechen. Jeder Tatort ist für ihn eine Fundgrube an Beweisen. Man sieht sie nicht auf den ersten Blick, aber seine Helfer, die Maden und Fliegen, können wichtige Antworten geben. Weil Mark Beneckes Auftritt am Freitag, 15. Januar, schon ausverkauft ist, kommt „Dr. Made“ gleich auch am Donnerstag, 14. Januar, um 20 Uhr in die Waschhaus Arena in der Schiffbauergasse. Vorverkauf an allen bekannten Kassen, im Internet unter www.waschhaus.de für 14,50 Euro (plus Gebühr) und für 17 Euro an der Abendkasse. D.B.