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Begehrte Männer. Matthias Schweighöfer (l.) und Elyas M’Barek.

© Manfred Thomas

Kultur: Was für ein Mann

Matthias Schweighöfer im ausverkauften UCI

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„Die Tour ist echt Rock & Roll, ein Traum“, sagt Matthias Schweighöfer. Noch ist er und Elyas M’Barek der überwiegend weiblichen Fans nicht überdrüssig. 26 Städte in zehn Tagen, und auch in Potsdam wurde die Brandenburg-Premiere von „What a Man“ am Samstagabend im UCI zum Event. Ausverkauft die Filmvorführung vor dem eigentlichen Kinostart am 25. August. Für einen Blick auf den Schauspieler, ein Händeschütteln oder Autogramm von ihm oder seinem Kollegen M’Barek brauchte es schon etwas Glück im Gedränge vor dem Saal.

Schweighöfer könnte man mit gutem Gewissen ein Teenie-Idol nennen, wäre das nicht zu kurz gegriffen. Natürlich sieht man ihm seine 30 Jahre nicht an, schon gar nicht, wenn er in Jeans, T-Shirt und mit zerrubbeltem Blondschopf auftritt, sich beim Posen für die Handykameras herunterbeugt und einen Schmollmund macht. Doch der Schweighöfer-Bonus ist Erfolg harter Arbeit, und dass die neue Comedy so lustig ist wie sie ist, liegt auch daran, dass hier jemand seine Hausaufgaben gemacht hat.

Aus dem Nachwuchsschauspieler ist längst ein ernst zu nehmender Kollege geworden, der vor der Kamera nicht nur Faxen macht, sondern auch als Charakterschauspieler und Hauptdarsteller aus Streifen wie „Schiller“ und „Der rote Baron“ bekannt ist. Dass ihm Comedy dennoch besonders liegt, daran lässt nicht zuletzt das neue Projekt keinen Zweifel. Wieder einmal ist es das leidige Beziehungsthema, und wenn die Protagonisten den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, fühlt man sich unweigerlich an Til Schweigers „Keinohrhasen“ erinnert. Auch dort stand Schweighöfer vor der Kamera.

„What a Man“ ist die Perspektive des Mannes. Schweighöfer habe als Drehbuch-Koautor die Idee zur Besetzung der Hauptrolle durch seine Person gehabt. Schließlich habe ein Freund dazu geraten, auch die Regie zu übernehmen: „Da blickst du eh am besten durch“, so dessen Begründung. An der Arbeit hinter der Kamera habe er nun „Blut geleckt“ und kürzlich seine eigene Produktionsfirma gegründet. Die Regiearbeit empfinde er als „großen Spielplatz“.

Schweighöfer schätzt seine Mitspieler. Elyas M’Barek, bekanntes Gesicht aus „Türkisch für Anfänger“ und jetzt Alex’ bester Freund , habe ein gutes Gefühl für Timing und Technik, wichtig für eine Komödie. M’Barek ist ein Quereinsteiger, der sich lange nicht getraut hat, zu seinem Talent zu stehen. „Ich hatte Angst, dass es für mich keine Rollen gibt“, sagt er, erst seit Kurzem würden ausländische Klischees bedient, sagt er. In „What a man“ begegnet einem außerdem die Großmutter aus jener deutsch/türkischen TV-Großfamilie – sowie Schweighöfers eigene Mutter in einer kleinen Nebenrolle.

Gedreht wurde in Frankfurt am Main, dadurch verweigert sich der Film dem Vergleich mit Berliner Hinterhauskomödien und entwickelt eine eigene Allgemeingültigkeit. „Das könnte auch in Manhattan passieren“, so Schweighöfer. Verlieben und sich verlieren tut man sich tatsächlich überall, die Problematik mit der besten Freundin ist nicht neu. Das Drehbuch ist witzig und trägt eine durchaus ernstgemeinte Botschaft, neigt aber hin und wieder dazu, alte Gags aufzuwärmen: Zu viele Filmpaare haben schon nachts auf regennassen Straßen getanzt.

Noch für dieses Jahr sei mit „Schlussmacher“ ein weiterer Film geplant, sowie „Keinohrhasen 3“ mit Til Schweiger. „Ein Mann muss wissen, was er will“, heißt es in „What a Man“, und Schweighöfer hat gut zugehört. Steffi Pyanoe

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