zum Hauptinhalt

Kultur: Wieder mehr Leben in der „Charlotte 31“ Das Kabarett wird 30 und bekommt neue Partner

Am Kulturstandort Charlottenstraße 31 gibt es wieder mehr Leben. War es nach dem Ende des „al globe“ 2007 in den oberen Etagen, über der Bühne des Kabaretts Obelisk, etwas stiller geworden, so etabliert sich dort jetzt ein neuer Veranstaltungsmix aus Lesungen, Chansonabenden, Konzerten, Kleinkunst und Diskussionsrunden.

Stand:

Am Kulturstandort Charlottenstraße 31 gibt es wieder mehr Leben. War es nach dem Ende des „al globe“ 2007 in den oberen Etagen, über der Bühne des Kabaretts Obelisk, etwas stiller geworden, so etabliert sich dort jetzt ein neuer Veranstaltungsmix aus Lesungen, Chansonabenden, Konzerten, Kleinkunst und Diskussionsrunden. Das sagte Kabarett-Chefin Gretel Schulze gestern gegenüber der Presse. Während der Träger des ehemaligen „al globe“, der Brandenburgische Verein für Weltoffenheit und Menschenwürde, derzeit seine letzten Koffer packt, haben andere Potsdamer Kulturvereine die frei werdenden Büros belegt. Schon seit Januar ist die Deutsch-Polnische Gesellschaft vor Ort. Neu hinzugekommen sind im August der Kulturbund und der Brandenburgische Verein für Neue Musik. Und auch das Literatur-Kollegium Brandenburg beabsichtigt, seinen Sitz von der Stadt- und Landesbibliothek in die Charlottenstraße zu verlegen.

Das Kabarett Obelisk, das seit dem Austritt des Weltoffenheits-Vereins im vergangenen Juni allein im Trägerverein „Charlottenstraße 31“ zurückgeblieben ist und seither aus eigener Kraft das Haus betreibt, hofft, dass die hinzugekommenen Künstler und Verbände sich in die Programmgestaltung einbringen werden. Mit Salsakursen, Liederabenden, Parties und Auftritten junger Bands hatte das Kabarett bislang versucht, den „Club Charlotte“ in der ersten Etage weiter zu bespielen. Immerhin rund 8000 Besucher nutzten im vergangenen Jahr dieses Angebot, so Gretel Schulze.

Künftig könnte sich hier verstärkt auch ein ganz junges Publikum einfinden. Übermorgen nämlich beginnen im Haus die Tanz-, Schauspiel- und Gesangskurse der Musicalschule „First Act“ für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren. Zehn Schüler haben sich bereits für die drei „Klassen“ angemeldet. Was sie immer samstags einstudieren, werden sie zu gegebener Zeit auf der Bühne des Clubs Charlotte öffentlich präsentieren. Auch die Nachwuchskabarettisten, die in Schülerworkshops mit den Satireprofis vom „Obelisk“ eigene Programme schreiben, wollen diese natürlich dort aufführen.

Das angestammte Haus-Ensemble um Gretel Schulze, Helmut Fensch und Andreas Zieger feiert unterdessen seinen 30. Geburtstag. Zwei „Lange Nächte“ sind dafür geplant. Am 17. Oktober gratulieren ehemalige Kollegen, Autoren und Freunde des Hauses. Von der Bühne aus werden die Kabarettisten Gerd Weismann, Peter Ensikat und Volkmar Staub ihre Aufwartung machen. Zur zweiten Geburtstagsnacht am 18. Oktober sind Ernst Röhl vom „Eulenspiegel“ und der Berliner Kabarettist Martin Buchholz eingeladen. Wenige Restkarten dafür gibt es an der Abendkasse. Für das aktuell laufende Jubiläumsprogramm „Wir schenken uns nichts“ werden ebenfalls die Karten knapp. Nur noch zweimal, heute Abend und am 21. September, steht es auf dem Spielplan. Neben Gretel Schulze und ihren Mannen sind Michael Ranz und Edgar May sowie die beiden Meissners, Andrea und Tatjana, dabei.

Was die finanzielle Grundausstattung des Ensembles betrifft, so gibt es auch im 30. Jahr seines Bestehens keinen Grund zum Feiern. Der von der Stadt Potsdam gezahlte Betriebskostenzuschuss von 53000 Euro für das gesamte Haus deckt gerade die Hälfte der Ausgaben. Auch eine Projektförderung hat das Kabarett seit langem nicht gesehen. Eine feste Größe hingegen ist das Publikum. Rund 24 000 Gäste zählt das Kabarett im Jahr. Antje Horn-Conrad

Antje Horn-Conrad

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })