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Kultur: Wieder mit Leben erfüllt

Rund 20 Stipendiaten kommen ins Künstlerhaus Wiepersdorf

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Deutschlands ältestes Künstlerhaus in Wiepersdorf lebt weiter auf: In diesem Jahr werden dort mindestens 20 Stipendiaten erwartet, außerdem sind zahlreiche Veranstaltungen wie Lesungen oder Konzerte geplant. „Das Künstlerhaus ist endlich wieder mit Leben erfüllt und hat im vergangenen halben Jahr seit der Wiedereröffnung noch mehr Ausstrahlungskraft über Brandenburgs Grenzen hinaus gewonnen“, sagte Direktorin Anne Frechen in einem Gespräch. In Trägerschaft der Deutschen Stiftung Denkmalschutz war das Künstlerhaus am 1. Juli 2006 nach 18-monatiger Schließung wiedereröffnet worden.

Grund für die Schließung war, dass der damalige Träger – die Stiftung Kulturfonds – in Liquidation ging, weil mehrere ostdeutsche Länder ihre finanziellen Anteile aus der Stiftung herausgelöst hatten. „Mit der neuen Trägerschaft geht auch eine Neuorientierung des Hauses einher“, sagte Frechen. So hätten einst jährlich 60 bis 70 Stipendiaten in Wiepersdorf gearbeitet, jetzt seien es etwa 20. „Ein Grund dafür ist, dass die Stiftung Kulturfonds selbst Stipendien vergeben hatte, was die Stiftung Denkmalschutz nicht tut.“ Auch werde das Haus jetzt für andere „themenspezifische“ Gruppen geöffnet. „So hat sich eine Gruppe des evangelischen Bildungswerks Bremen für eine literarische Reise angemeldet“, erläuterte die Direktorin.

Die Teilnehmer wollen sich in dem Künstlerhaus – dem langjährigen Wohnsitz des Dichterehepaars Ludwig Achim und Bettina von Arnim – mit dem Werk der beiden befassen. Von den diesjährigen Stipendiaten, die laut Frechen Disziplinen von der Literatur bis zur bildenden Kunst vertreten – werden zehn vom LandBrandenburg finanziert. „Wir werden aber auch Künstler aus Finnland, Rheinland-Pfalz und dem Saarland begrüßen, auch Sachsen-Anhalt plant eine Stipendienvergabe.“ Auch baulich werde sich das Künstlerhaus weiter entwickeln. „Es besteht noch viel Bau- und Sanierungsbedarf, unsere aktuelles Sorgenkind ist die Orangerie.“ Diese soll bis Ostern saniert sein und als Veranstaltungsraum genutzt werden können. Laut Frechen hat das Künstlerhaus mit seinen zehn Mitarbeitern in diesem Jahr einen Gesamtetat von 700 000 Euro. dpa

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