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Kultur: Wiedes Stimme für das Stadtschloss

Kirche, Stadtschloss und Rathaus am Alten Markt waren gute stets Nachbarn. Bis der Zweite Weltkrieg die Dreisamkeit zerstörte.

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Kirche, Stadtschloss und Rathaus am Alten Markt waren gute stets Nachbarn. Bis der Zweite Weltkrieg die Dreisamkeit zerstörte. Nikolaikirche und Altes Rathaus konnten wieder neu entstehen. Und nun wartet bekanntlich das Stadtschloss auf seine „Wiedergeburt“. Das Fortunaportal, der Eingang zum Schlossareal konnte in den vergangenen Jahren durch eine großzügige Spende von Günther Jauch bereits wieder aufgebaut werden. Vor diesem Tor versammeln sich regelmäßig Potsdamer, um ihre Stimme zu erheben – für ein Schloss, das Knobelsdorff’scher Gestaltung nahekommt.

Zuvor gibt in der Nikolaikirche Kantor Björn O. Wiede ein Konzert an der neuen Altarorgel, nicht als Einstimmung, sondern als eigenen Beitrag, Auch am vergangenen Montagnachmittag spielte der Kirchenmusiker Werke von Komponisten, die das Stadtschloss während ihres Besuches mit eigenen Augen erlebten: Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart. Die Passionszeit stand in diesem Stadtschlosskonzert im Zentrum der Musikauswahl. Bachs Choralbearbeitungen von „O Mensch, bewein’ dein Sünde groß“ sowie „O Lamm Gottes, unschuldig“ ging Wiede in seinen Interpretationen mit großer Ruhe an, ohne jegliche Schärfe. Solche Akzente setzte er auch bei der wunderbaren, von italienischer Stimmung eingefangenen Canzona in d-Moll. Emotionaler ging es dann bei Mozarts Fantasie in f-Moll zu. Der stete und geradezu spürbare Puls, mit dem Wiede sie musizierte, war geradezu ein Glücksfall für das zutiefst berührende Orgelwerk des Salzburger Meisters. Die halbe Stunde in der Nikolaikirche war eine nachdenkliche und erfüllte – am Montagnachmittag. K.Bü.

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