„Wild nach einem wilden Traum“: Potsdamer Autorin Julia Schoch auf Shortlist für Fontane-Literaturpreis

Die Potsdamer Autorin Julia Schoch steht auf der Shortlist für den diesjährigen Fontane-Literaturpreis des Landes Brandenburg und der Stadt Neuruppin. Zudem dürfen Maren Kames, Lisa Kränzler, Katja Oskamp und Ronya Othmann auf die Auszeichnung hoffen. Das teilte das Kulturministerium am Sonntag in Potsdam mit. Der Preis ist mit 40.000 Euro dotiert und wird am 6. Juni verliehen. Schoch wurden für ihren Roman „Wild nach einem wilden Traum“ nominiert. Bei dem Buch handelt es sich um den Abschluss ihrer Trilogie „Biografie einer Frau“.

Der Literaturpreis erinnert an den in Neuruppin geborenen Schriftsteller Theodor Fontane (1819-1898) und wird den Angaben zufolge in der Stadt übergeben. Der Preis wird als 24-monatiges Stipendium an Autorinnen und Autoren verliehen, die mit einem Werk erstmalig herausragendes öffentliches Interesse gefunden haben. Er soll ermöglichen, sich zwei Jahre lang nur dem Schreiben zu widmen und die Literatur zum Lebensmittelpunkt zu machen.

Kulturministerin Manja Schüle (SPD) erklärte, die für die Shortlist ausgewählten Romane verhandelten die großen Themen der Zeit. Die Texte seien „sprachsprühendes Vergnügen“, bewegten sich „wortakrobatisch an Kipppunkten entlang“ und entrissen „eigentlich Unsagbares dem Schweigen“, betonte sie. Die Themen reichten von Familie und Beziehungen über Herkunft, Verlust und Sehnsucht nach dem Anderssein bis hin zum Völkermord.

Der Juryvorsitzende Iwan-Michelangelo D‘Aprile betonte, mit der Preisvergabe sollen „die großen Namen der deutschsprachigen Literatur von morgen“ auf ihrem Weg unterstützt werden. Die fünf Autorinnen auf der Shortlist seien ausgewählt worden, weil sie „in je eigener origineller Weise literarische Genres erproben und aktualisieren“. (epd/mit cmü)