FREITAGS: Wohin?
Ein ungewohntes Bild: die T-Werker, die ansonsten auf und hinter der Bühne ihre künstlerischen Fäden ziehen, kreisen an diesem Abend wie Leute der Security mit Walkie Talkies durchs Gelände. Doch wie lenkt man einen nicht zu berechnenden Strom von 450 Besuchern?
Stand:
Ein ungewohntes Bild: die T-Werker, die ansonsten auf und hinter der Bühne ihre künstlerischen Fäden ziehen, kreisen an diesem Abend wie Leute der Security mit Walkie Talkies durchs Gelände. Doch wie lenkt man einen nicht zu berechnenden Strom von 450 Besuchern? Murren wird schnell laut, steht jemand vor der Tür und wird wegen Fülle oder bereits begonnener Performance weggeschickt. „Dann gehen Sie doch nach nebenan“, so der freundliche Rat. Doch der Gast fühlt sich bevormundet. Schließlich kommt er nicht, um irgend etwas zu sehen, sondern das Stück seiner Wahl. Andere laufen gegen die Zeit. Ratlos drehen sie den Plan des unübersichtlichen Geländes in den Händen, um schnellstens zum nächsten Ort zu gelangen. Das Programm ist eng gestrickt. Keiner will etwas verpassen. Doch genau das ist die Crux. Man muss sich an diesem Abend entscheiden. Und Ruhepausen sind nur dem vergönnt, der Verzicht üben kann. Den T-Werkern steht ins Gesicht geschrieben, dass das Dirigat auf dem gesamten Areal für sie eine große Herausforderung ist. Zur Belebung der Kulturinsel ist künftig ein professionelles Management gefragt, das man nicht auf den Rücken eines kleinen Vereins abwälzen sollte, auch wenn an diesem Abend alle Kulturträger an einem Strang ziehen. Und trotz leisen Murrens freundlich bleiben.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: