Kultur: Wunderbare Energie kommt von Mitwirkenden
Prof. Kristian Commichau über seine Arbeit mit Chor und Orchester der Universität
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Das Jubiläumsjahr ist zu Ende. Im vergangenen Jahr feierten Campus Cantabile und Sinfonietta Potsdam, zwei Klangkörper der Universität Potsdam, ihr zehnjähriges Bestehen. Sieben Konzerte waren zu absolvieren, unter anderen mit Bachs Johannes-Passion und Mozarts Requiem-Vertonung. Mehr als 3000 Besucher fanden sich an den Aufführungsort Nikolaisaal ein und waren von den Interpretationen der Chor- und Orchestermitglieder, die sich aus Studierenden und Dozenten Mitarbeitern der Universität sowie professionellen Musikern zusammensetzen, begeistert. Die hervorragenden musikalischen Leistungen der überwiegend jungen Leute ließen wiederum das Fazit zu, dass Campus Cantabile und Sinfonietta Potsdam aus dem kulturellen Schatz der Landeshauptstadt nicht mehr wegzudenken sind. In erster Linie ist dies jedoch der Leidenschaft und dem mitreißenden Engagement des Dirigenten Prof. Kristian Commichau vom Institut für Musik und Musikpädagogik zu danken.
Dabei sind Chor- und Orchesterarbeit an einer Universität nicht leicht zu bewerkstelligen. „Wir können kein Repertoire aufbauen, wie andere Ensembles, da die Studenten nach wenigen Jahren die Uni und Potsdam wieder verlassen. Es geht halt bei uns zu wie in einem Taubenschlag. Also muss man immer wieder von vorn mit dem Einstudieren beginnen“, so Kristian Commichau gegenüber den PNN. Der Musikprofessor muss eien Menge Portion Geduld aufbringen, ehe er ein Werk zur Aufführung bringen kann. Vor allem bei den Choristen gibt es manche, die bis zur ersten Probe beispielsweise Johann Sebastian Bach nur vom Namen her kennen. „Da sind Einführungen in das musikalische Werk sowie zu dessen geistigem und geistlichem Hintergrund unumgänglich. Wenn die jungen Leute Feuer gefangen haben, singen und musizieren sie mit Hingabe. Eine wunderbare Energie geht von ihnen auch auf mich über.“ Die Konzerte fanden bis vor zwei Jahren noch im Auditorium maximum statt, nun kann man sie im Nikolaisaal erleben. „Der ist nämlich viel größer, denn immerhin müssen gut 80 Choristen sowie bis zu 50 Musiker auf der Bühne Platz finden. Und außerdem ist die Nachfrage zu den Konzerten sehr stark, so dass wir anstatt der 300 Zuschauerplätze im Audimax mehr als 700 im Nikolaisaal in Anspruch nehmen können. Und wir müssen sogar die Konzerte immer wiederholen.“ Kristian Commichau ist dankbar dafür, dass er bei dem vor einigen Wochen in den Ruhestand gegangenen Rektor Prof. Wolfgang Loschelder sowie bei der Kanzlerin Steffi Kirchner große Unterstützung bei seiner künstlerischen Arbeit fand und findet, auch in finanzieller Hinsicht.
Nun werden die kommenden Projekte vorbereitet. Der Dirigent will in diesem Jahr ein chorsinfonisches Programm mit Werken von Henry Purcell und Benjamin Britten sowie ein Orchesterkonzert, unter anderen mit Kompositionen des erfolgreichen amerikanischen Tonsetzers Philipp Glass einstudieren – wieder sehr anspruchsvolle Musik für Interpreten und Zuhörer. Klaus Büstrin
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