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Kultur: Zeigt her eure Kunst

Potsdamer gesucht, die im Alten Rathaus Kunstwerke aus ihrem Privatbesitz präsentieren

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Potsdamer gesucht, die im Alten Rathaus Kunstwerke aus ihrem Privatbesitz präsentieren Man kann selten reingucken. Gardinen vor den Fenstern. Die Tür ist sowieso verschlossen. Wer lässt schon Fremde in sein Wohnzimmer, gibt den Eintritt in seine Intimsphäre frei und zeigt die Kunstwerke, die er sich über das Sofa gehängt oder ins Regal gestellt hat? Doch nicht mehr lange soll die Potsdamer Privatkunst hinter Häuserfassaden verborgen bleiben. Unter dem Motto „Zeigt her eure Kunst“ ruft die Potsdamer Agentur kunsttick. com alle Bürger der Stadt auf, bei einer außergewöhnlichen Präsentation mitzumachen. Wer Kunst in seiner Wohnung besitzt, soll sie vorbei bringen, erklären Lars Kaiser und Hendrik Hoeftmann gestern bei der Vorstellung des Projektes im Alten Rathaus. Gemeinsam mit rund 300 anderen Werken, soviel hoffen die Ausstellungsmacher zusammen zu bekommen, sind die eingereichten Arbeiten vierzehn Tage lang zu sehen – und bieten bisher versperrte Einblicke in die heimelige Kunstwelt der Stadt. Gefragt sind Malerei, Zeichnung, Radierung, Druck, Skulptur oder Installation. Einzige Voraussetzung: Die Werke müssen original sein. Potsdamer Künstler können auch eigene Arbeiten einreichen. Nur mehr als ein Werk pro Haushalt wird nicht angenommen. Bei der Schau geht es nicht ausschließlich und an erster Stelle um die Kunst selbst, sondern vielmehr darum, wie man (der Potsdamer) mit ihr lebt, welchen Bezug er zu ihr hat. Diesen Part sollen die von den Besitzern mitgebrachten Fotos übernehmen, die das Werk an seinem normalen Platz abbilden und neben jedem Leihwerk angeheftet werden. Ist die Kunst unantastbare Kostbarkeit oder wie ein Möbelstück, dass zum Alltag gehört? Die Schau wird zeigen, welchen Kunstgeschmack die Potsdamer haben, freut sich Bildungsbeigeordnete Gabriele Fischer. 300 Werke, dass sei repräsentativ. Kunst, die mehr als 5000 Euro wert ist, wird allerdings nicht zu sehen sein. Das lässt sich versicherungstechnisch nicht machen, erklärt Hendrik Hoeftmann. Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Stadt, das Alte Rathaus stellt die Räume kostenlos zur Verfügung. Die Ausstellungsmacher sind für fast jede Kunst offen, die sich in den Räumen auch zeigen lässt. „Nur das Gemälde mit dem zwanzigsten röhrenden Hirsch würden wir ablehnen“ scherzen sie. Sie sind neugierig darauf, ob Potsdamer auch Kunst von Potsdamern in ihr Wohnzimmer hängen, und ob die Werke eher alt sind oder aktuell. Auf jeden Fall aber wünschen sie sich einen interessanten Kunstaustausch in der Stadt. Am 19. Juni ist Vernissage. Marion Hartig Ausstellung 21. Juni bis 3. Juli, Abgabetermine: 14. bis 17. Juni, 10 bis 18 Uhr, 15. Juni, 10 bis 21 Uhr, Kontakttelefon: 0160/980 64 49

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