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Kultur: Zeitlose Schönheit

Schlösserverwaltungen gaben das Buch „raumkunst-kunstraum“ heraus

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Schlösserverwaltungen gaben das Buch „raumkunst-kunstraum“ heraus Spielarten verschiedener Stile in Architektur und Innenräumen lassen sich überall entdecken. Sie spiegeln kulturelle Einflüsse sowie Gesellschaftsschichten wider, sie umfassen sowohl die imponierende Pracht des Neuen Palais wie auch den rustikalen Charme des Hausflurs eines alten sächsischen Bauernhauses. Das Buch „raumkunst – kunstraum“, das soeben im Verlag Schnell & Steiner Regensburg erschienen ist, beschäftigt sich ausnehmend nur mit Innenräumen, deren glanzvolle Schönheiten sich als zeitlos erweisen. Einen Spaziergang durch deutsche Schlösser, Burgen und Klöster kann man in dem reichhaltig mit Bildern versehenen Buch unternehmen. Aber nicht alle Bundesländer sind – wie schon in den Vorgängerbänden zu Parkanlagen und Schlössern – vertreten, sondern nur diejenigen, in denen es Schlösserverwaltungen gibt, die in öffentlich-rechtlicher Verantwortung stehen und die im Facharbeitskreis Schlösser und Gärten in Deutschland zusammenarbeiten. Neun Länder sind also in „raumkunst – kunstraum“ vertreten. Somit liegt zwar ein informativer Führer durch mehr als 200 Innenräume einzelner Schlösser, Burgen und Klöster vor, doch kostbare Raumensembles von bundesweiten Objekten hält dieses preiswerte Buch (14.90 Euro) nicht parat. In ihm ist die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg bestens vertreten, mit umfangreichem Bildmaterial und Text. Fast alle Schlösser mit Innenraum-Beispielen sind aufgeführt: in Grunewald, Caputh, Charlottenburg, im Park Sanssouci, Neuen Garten, Park Babelsberg, auf der Pfaueninsel, in Paretz und in Rheinsberg. Schlösserdirektor Burkhard Göres erzählt über die Geschichte der Schlösser, gibt detailliert Auskunft über die königlichen Wohnräume und Festsäle, die zumeist von höchstem künstlerischem Wert sind. Wenn man die Bilder vom Inneren des Schlosses Sanssouci sieht, dann kann man schon verstehen, dass die vielen Gäste aus der Ferne eine Besichtigung der Sommerresidenz Friedrich II. bevorzugen. Schließlich kommt in ihm der Charakter des Intimen so wunderbar zum Tragen. Die großen Gebärden und öffentlichen Schauspiele fehlen. Der König zog sich lieber in kostbare Nischen zurück. Leider haben sich einige peinliche Fehler bei Bildunterschriften eingeschlichen. Wer mit ihnen beispielsweise das Schlosstheater oder den Grottensaal im Schloss Sanssouci suchen sollte, ist auf falscher Fährte. Er muss sich ins Neue Palais begeben. Doch wer über Schlösser, Burgen und Klöster gut informiert werden möchte, hat mit diesem Buch einen guten Fang gemacht.

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