zum Hauptinhalt

Kultur: Zeitzeugen gesucht

Wieviel von Holland findet man im Holländischen Viertel? Von Frankreich im Französischen?

Stand:

Wieviel von Holland findet man im Holländischen Viertel? Von Frankreich im Französischen? Wieviel Rußland gibt es in der Russischen Kolonie „Alexandrowka“? War es wirklich ein Stück Rußland auf preußischem Boden? Oder doch nur eine Kulisse? Und wo findet man dieses Stück? Zwischen analphabetischen russischen Sängern? In dem folkloristischen Prunk der Fassaden der halbhölzernen Häuser, die nach der Skizze des russischen Architekten italienischer Abstammung Carlo Rossi erbaut wurden? Ein Schatten der Künstlichkeit und Melancholie liegt auf dieser Vision des preußischen Königs. Die schnelle Assimilation der Kolonistennachkömmlinge war von Anfang an gewollt. Die Kinder sprachen kein Russisch. Selbst die, die als Orthodoxe getauft waren, wurden in einer evangelischen Kirche konfirmiert. Von Rußland blieben nur die russischen Namen.

2009 feiert die Kirche auf dem Kapellenberg ihren 180. Geburtstag und das 275 jähriges Bestehen der russischen Orthodoxie in Potsdam. Zu diesem Anlaß bereitet die Gemeinde ein Buch vor, das ausführlich über den „griechisch-katholischen“ Glauben in Potsdam in fast dreihundert Jahren berichten soll. Die erste „moskowitische“ Kirche wurde für die „Langen Kerls“ am Kanal 1734 errichtet. Davon ist keine Spur geblieben. Aber der orthodoxee Glaube lebt und gedeiht in Potsdam. Es bleiben bis heute aber weiße Flecken in ihrer neueren Geschichte.

Daher sucht die Gemeinde Zeitzeugen, die sich an die Kriegs- und Nachkriegszeit erinnern und über die mit dem kirchlichen Leben verbundenen Ereignisse erzählen könnten. Die Gemeinde wäre für jedes Dokument, jeden Hinweis und jedes Zeugnis dankbar. kais

Tel. (Erzpriester Anatolij Koljada): 0331/5859487; Tel. (Elena Simanovski): 0331/7400465; E-Mail: anatolij@koljada

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })