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Kultur: Zuerst Musik, darauf ein Bier

Konzert zum 100. Todestag von Max Reger

Der Spätromantiker Max Reger ist ein Komponist mit vielen begeisterten Verehrern. Der am 11. Mai vor 100 Jahren in Leipzig Gestorbene hat in Potsdam eine gute musikalische Heimstatt gefunden. Der langjährige Organist der Garnisonkirche, Otto Becker, stand im Briefwechsel mit dem Komponisten Reger. Der widmete dem Potsdamer Kirchenmusiker drei Orgelwerke. Vor allem der ehemalige Kantor der Friedenskirche in Sanssouci, Matthias Jacob, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder der genialen Orgelmusik Regers, die an Bach geschult ist, zugewandt. „Sebastian Bach ist für mich Anfang und Ende aller Musik; auf ihm ruht und fußt jeder wahre Fortschritt“, schrieb Reger einst. Er strebte eine Verbindung von Bach’scher Formenwelt und den kompositorischen Errungenschaften seiner Zeit an.

Mit der Aufführung der Vertonung des Psalms 100 von Max Reger vor wenigen Jahren hat Matthias Jacob mit dem Oratorienchor Potsdam und dem Philharmonischen Orchester Cottbus eine tief beeindruckende Interpretation dieses chorsinfonischen Großwerkes dargeboten. Auch der Potsdamer Vocalkreis hat immer wieder Motetten und Chorsätze Regers in sein Repertoire geholt.

Jetzt wird der Vocalkreis am Dienstag, dem 10. Mai, in der Friedenskirche Sanssouci unter der Leitung von Matthias Jacob, dem Interims-Dirigenten des Ensembles, ein Konzert zum 100. Todestag von Max Reger gestalten. Er wird Acht Geistliche Gesänge op. 138 aus dem Jahre 1914 zu Gehör bringen. Reger hat mit ihnen eine eng am Text orientierte Aussage geschaffen und sie in vollendet harmonischer Ausgewogenheit gestaltet. Jacob hat ein vielfarbiges Konzertprogramm vorbereitet, in dem die Sopranistin Christine Wolff Drei Geistliche Lieder op. 137 darbietet, die von der Orgel begleitet werden. Kammermusikalisches halten die Flötistin Ulrike Kramer, der Geiger Wolfgang Hasleder sowie die Bratscherin Marion Leleu parat. Matthias Jacob wird auch Werke Regers auf der symphonischen Woehl-Orgel spielen.

Der Komponist Max Reger, geboren 1873 in der Oberpfalz, war ein leidenschaftlicher Genießer von Bier und konnte Zeit seines Lebens kein Wortspiel und keinen Kalauer unterlassen. Viele von ihnen wurden aufgeschrieben und sie werden immer wieder gern zitiert. Zum einstigen Heidelbeger Universitätsmusikdirektor Hermann Poppen sagte Reger einmal: „Als der liebe Gott den Humor verteilte, habe ich halt zweimal hier geschrien.“ Heiteres von und um den Musiker wird am Dienstag nach dem Konzert beim Reger-Bier im Atrium vorgetragen. Jede entwertete Konzertkarte ist ein Berechtigungsschein für ein fränkisches Freibier. Klaus Büstrin

Konzert zu Max Regers 100. Todestag am Dienstag, dem 10. Mai, 19.30 Uhr, in der Friedenskirche Sanssouci, anschließend gibt es ein Reger-Bier.

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