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Kultur: Zum Architekten geboren

Knobeldorff-Bild auf Porzellan bei „Königliche Visionen“

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Knobeldorff-Bild auf Porzellan bei „Königliche Visionen“ Das Potsdam-Museum veranstaltet gegenwärtig im Haus der Brandenburgisch-preußischen Geschichte die Ausstellung „Königliche Visionen – Potsdam, eine Stadt in der Mitte Europas“. Dazu veröffentlichen wir eine Folge von Beirägen, die herausragende Exponate beschreiben. Heute: ein Knobelsdorff-Bild. Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff war der bedeutendste preußische Baumeister in der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert. Spätbarock und Rokoko verbanden sich in seinem Schaffen mit Elementen eines frühen Klassizismus. 17. Februar 1699 in Kuckädel bei Crossen/Oder geboren, brach er 30jährig eine militärische Laufbahn ab und ging seinen künstlerischen Neigungen nach. Er studierte Malerei und entdeckte die Architektur für sich. Friedrich II. förderte den begabten Künstler und ermöglichte ihm 1736/37 eine Italienreise. Vor allem die antike Baukunst hatte auf Knobelsdorff einen prägenden Einfluß. Friedrich II. schätzte Knobelsdorff außerordentlich. Er ernannte ihn 1740 zum Oberintendanten der Schlösser und Gärten, später auch zum Direkteur-en-Chef aller Bauten in sämtlichen Königlichen Provinzen. Im selben Jahr lernte Knobelsdorff während eine Studienreise nach Paris die moderne französische Architektur kennen. Nach Knobelsdorffs Entwürfen und unter seiner Leitung wurde das Schloss Charlottenburg ausgebaut und entstanden Bauten des von Friedrich II. geplanten „Forum Fridericianum“, ein Ensemble repräsentativer Gebäude in Berlin „Unter den Linden“ wie das Berliner Opernhaus. In Potsdam begann nach der Umgestaltung des Stadtschlosses 1744 der Bau des Weinbergschlosses „Sanssouci“. Hier stießen die Pläne des Königs und das ausgeprägte Stilgefühl von Knobelsdorff aufeinander. Der Architekt verstand es aber auch, die Vorstellungen des Königs umzusetzen, ohne seine eigenen Auffassungen aufzugeben. Die zunehmende Entfremdung zwischen Friedrich II. und Knobelsdorff dauerte bis zu dessen Tode 1753. Die letzten Arbeiten für Potsdam waren die Entwürfe für die Obelisken auf dem Alten Markt und des Neustädter Tores und für die Französische Kirche, einer kleinen Kuppelkirche nach dem Vorbild des Pantheon in Rom. Die Schenkungsurkunde des Königs an die Französisch-Reformierte Gemeinde trägt das Datum seines Todestages, des 16. September 1753. In der Gedenkrede Friedrich II., im Januar 1754 an der Akademie der Wissenschaften verlesen, heißt es: „Er war zum Maler und zum großen Architekten geboren. Die Natur hatte ihm die Begabung geschenkt; es blieb der Kunst nur noch übrig, die letzte Hand anzulegen... Er liebte die Wahrheit und glaubte, sie verletze niemanden.“ G. Martens Ein Porträt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorffs von seinem Freund und Lehrer Antoine Pesne hängt in der Ausstellung „Königliche Visionen" des Potsdam-Museums im Haus der Brandenburgisch-preußischen Geschichte im Kutschstall am Neuen Markt.

G. Martens

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