Endlich Freitag. Der Elfte. Nicht der Dreizehnte. Den heutigen Freitag muss man also nicht überspringen, weil man meint, er würde eventuell Unannehmlichkeiten bringen. Es gibt so manche Zeitgenossen, die eine krankhafte Angst vor diesem Tag haben. Paraskavedekatriaphobie wird sie in der Medizin genannt. Einige wünschen sich deshalb insgeheim, dass eine Turmuhr zwölf Mal hintereinander schlüge, damit sich schnell der Sonnabend einstellt. Dabei wurde der Name dieses Wochentags von den Liebesgöttinnen Freya im Germanischen und Venus im Lateinischen abgeleitet. Und der Spruch „Freitag nach Eins macht jeder seins“, der für einen frühen Feierabend steht, hat jedoch vielerorts seine Bedeutung verloren. Aber ab Freitagabend, spätestens am Sonnabend, könnte man sich wieder verstärkt mit Kultur und Kunst beschäftigen. Den Veranstaltern ist es schließlich egal, ob heute der Freitag, der 11. oder der 13. ist. Dieses Wochenende, also ab heute Abend, kündigt das Hans Otto Theater zwei Premieren an. Morgen spielt das Brandenburgische Staatsorchester im Nikolaisaal auf. Im Gepäck hat es eine Uraufführung eines Werkes des Potsdamer Komponisten Gisbert Näther. Im Schlosstheater spielt die Kammerakademie Festliches von Bach. Und am Sonntagvormittag wird im Kunstraum eine neue Ausstellung mit spannenden Bildern der Künstlerin Squaw Hildegard Rose eröffnet. In Potsdam hat sich der diesjährige kulturelle „Winterschlaf“ in Grenzen gehalten. Die Kultur meldet sich zurück. Endlich Freitag. Freitags übrigens immer an dieser Stelle.
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