Potsdam-Mittelmark: 10 Jahre Sicherheit für Syring
Erdstofflager in Michendorf befristet genehmigt
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Michendorf - Das Erdstoffzwischenlager im Michendorfer Gewerbegebiet an der Autobahn darf für zehn Jahre weiter betrieben werden. Einen entsprechenden Beschluss hat die Gemeindevertretung am Montagabend mehrheitlich gefasst. Der Landkreis hatte vom Einvernehmen der Michendorfer eine nachträgliche Baugenehmigung für das Lager abhängig gemacht. Der Wildenbrucher Bau- und Transportunternehmer Roland Syring will hier weiter investieren und hatte eigentlich eine unbefristete Genehmigung beantragt.
Denn bereits seit 2006 betreibt Syring das Lager, beschäftigt mittlerweile sieben Mitarbeiter und will 200 000 Euro in die Anlage investieren. Das Grundstück ist im Moment nur gepachtet, der Unternehmer würde es gern kaufen. „Dafür braucht er Standortsicherheit. Sein Gewerbe ist direkt an der Autobahn ideal platziert und die Erdberge bieten gleichzeitig einen guten Schallschutz zu der dortigen Wohnbebauung“, heißt es in dem gemeinsamen Antrag von CDU und Grünen. Auch das Landesumweltamt hat laut einer vorgelegten Stellungnahme keine Bedenken: Gelagert werden sollen nur Sand, Kies, Schotter, Pflastersteine, Mutterboden und Betonrecycling mit einer Gesamtmenge von 9500 Tonnen. Täglich bewegt werden sollen weniger als 400 Tonnen, Radlader werden nur zwischen 7 und 17 Uhr eingesetzt.
Gegenwind kam unterdessen vom Beelitzer Bauunternehmer Thomas Schielicke (PNN berichteten). Auch er besitzt Flächen im Gewerbegebiet, hat selbst in den vergangenen Jahren dort Erdstoffe gelagert, will aber langfristig „höherwertiges Gewerbe“ ansiedeln. Dafür ist jetzt auch ein Bebauungsplan auf den Weg gebracht worden. Der Ortsbeirat Michendorf hatte sich deshalb dafür ausgesprochen, die Genehmigung für Syring auf ein Jahr zu befristen, um selbst noch Handlungsspielraum zu haben. „Jetzt ist es für zehn Jahre beschlossen und wir sind wieder mal nur zweiter Sieger“, so Michendorfs Ortsbürgermeister Hartmut Besch (FDP).
Seitens der Baufirma Schielicke werde man darauf drängen, dass „die der angestrebten Standortqualität abträgliche Nutzung nicht hingenommen und keinen Bestand haben wird“, heißt es in einem Brief des zuständigen Planers, der im Vorfeld an die Gemeindevertreter ging. Protest kam am Montagabend zudem von den Anliegern der Feldstraße, die sich über den Lkw-Verkehr vor ihren Grundstücken beschwerten und Unterschriftenlisten überreichten. Sie forderten eine Tonnage-Begrenzung für die Feldstraße. Thomas Lähns
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