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Potsdam-Mittelmark: 128 Rekruten in Beelitz

Wehrpflicht-Ende für Logistiker bislang folgenlos

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Beelitz - Insgesamt 128 freiwillige Rekruten haben in dieser Woche ihren Dienst bei der Bundeswehr in Beelitz angetreten. Sie alle haben sich für mindestens zwölf Monate verpflichtet und werden hier in den kommenden acht Wochen ihre Grundausbildung absolvieren. Damit hat das vorläufige Ende der Wehrpflicht zumindest in der Beelitzer Kaserne „Hans-Joachim von Zieten“ auch weiterhin kaum Folgen für den personellen Bestand.

Wie berichtet, haben Ende Juni die letzten Wehrpflichtigen ihre nur noch sechsmonatige Dienstzeit beendet. Seit April kann die Truppe nur noch auf Freiwillige zurückgreifen. Die können sich als Zeitsoldaten für bis zu zwölf Jahre verpflichten oder generell eine Laufbahn als Berufssoldat einschlagen.

„Diese Masse an Personal ist erstaunlich“, heißt es in einer Mitteilung des Beelitzer Logistikbataillons 172. Die Zahl zeige, dass die Werbemaßnahmen für eine Laufbahn bei der Truppe funktionieren würden. Das Bild der Bundeswehr als „attraktiver Arbeitgeber mit mannigfaltig Möglichkeiten“ werde erfolgreich in die Gesellschaft transportiert. Die Bundeswehr wirbt seit Monaten verstärkt in den Medien für eine Verpflichtung zum Dienst an der Waffe. Zudem gehen Jugendoffiziere und Wehrdienstberater auch in die Schulen, um dort potenziellen Bewerbern das Berufsbild des Soldaten vorzustellen. Das bleibt nicht ohne Kritik: So hat der Verein „Terre des Hommes Deutschland“ erklärt, dass die Werbung für Militäreinsätze bei Unter-18-Jährigen die UN-Kinderrechtskonvention verletzen würde. „Viele Jugendliche lassen sich von guten Gehältern, festem Job, kostenlosem Studium und anderen Vergünstigungen der Bundeswehr locken. Die Angst vor Einsätzen in Krisengebieten wie Afghanistan wird oft verdrängt“, heißt es in einer Erklärung der Organisation.

Die Beelitzer Logistiker sind regelmäßig im Auslandseinsatz. Erst im vergangenen Jahr waren 384 Soldaten für vier Monate ins afghanische Masr-e-Sharif abkommandiert worden, um dort die Versorgung der eigenen und befreundeter Kontingente zu übernehmen. Der nächste Einsatz ist für das kommende Jahr geplant. Thomas Lähns

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