
© Andreas Klaer
Von Thomas Lähns: 82 Stimmen mehr für Kerstin Hoppe
Knappes Ergebnis der Bürgermeister-Stichwahl am Schwielowsee / Zwei Ortsteile votierten für Büchner
Stand:
Schwielowsee - Es blieb spannend bis zur letzten Minute: Mit nur 82 Stimmen Vorsprung hat Kerstin Hoppe (CDU) gestern die Stichwahl um das Amt der Bürgermeisterin in der Gemeinde Schwielowsee gewonnen. Die 45-Jährige bleibt damit weitere acht Jahre Chefin im Rathaus. Sie kam auf insgesamt 2371 Stimmen, ihr Herausforderer Roland Büchner (BBS) konnte 2289 Wähler für sich gewinnen. Die Wahlbeteiligung lag laut Wahlleiterin Katrin Reichau bei knapp 56 Prozent der Stimmberechtigten.
„Ich bin überglücklich und möchte den Moment genießen“, sagte die alte und neue Bürgermeisterin von Schwielowsee gestern, nachdem das vorläufige Endergebnis verkündet worden ist. Dass es knapp werden würde, sei schon nach dem ersten Wahlgang am 24. Oktober klar gewesen, sagte Hoppe. Vor zwei Wochen waren noch drei Kandidaten gegeneinander angetreten, die Kandidatin von SPD und der Offensive Schwielowsee, Claudia Tittel, kam jedoch nur auf 16,6 Prozent. Nun sei es wichtig, dass die Bürger wieder zur Ruhe kommen und man in der Gemeinde zur Normalität zurückkehrt, so Hoppe.
Der Wahlkampf war zum Teil mit harten Bandagen geführt worden. So hatten Mitglieder von SPD und Offensive Schwielowsee in einer stark populistischen Broschüre Hoppe mitunter auch persönlich angegriffen. SPD-Chefin Heide-Marie Ladner hatte sich sofort davon distanziert. Dass es mit dem Machtwechsel gestern nicht geklappt hat, sei „kein Weltuntergang“, sagte sie gestern. „Aber für eine Bürgermeisterin, die im Wahlkampf auf acht Jahre Erfolge verweist, ist es kein gutes Ergebnis“, so Ladners Manöverkritik.
Herausforderer Roland Büchner musste gestern seine Siegeszigarre wieder einstecken. Der 50-jährige Chef des Bürgerbündnisses unterstrich, dass die Bürgermeisterin nicht unbedingt als Siegerin aus der Wahl hervorgegangen sei. „Sie hat nur gewonnen, weil Caputh sie gewählt hat, und ist so mit einem blauen Auge davon gekommen“, analysierte Büchner, der als Ortsvorsteher von Ferch und als Chef der Gemeindevertretung auch weiterhin die Politik am Schwielowsee mitbestimmen wird.
Tatsächlich lässt die Stimmenverteilung in den einzelnen Wahlbezirken tief blicken: In Geltow und Ferch hat Büchner jeweils doppelt so viele Stimmen wie die Amtsinhaberin erringen können. Im größten Ortsteil Caputh fiel die Verteilgung der Stimmen genau umgekehrt aus. Die Bürger in Wildpark-West und die Briefwähler waren das Zünglein an der Wage.
„Frau Hoppe sollte daraus die entsprechenden Schlüsse ziehen“, so Roland Büchner. Dass ihm letztendlich nur knapp hundert Stimmen zum Wahlsieg gefehlt hatten, mag auch an den Wahlempfehlungen eigener Mitstreiter für das gegnerische Lager gelegen haben: Die beiden BBS-Mitglieder Jürgen Scheidereiter und Karsten Grunow hatten sich für die Wahl Hoppes ausgesprochen. „Es könnte daran gelegen haben, und darüber wird man reden müssen“, so Büchner. Der Wahlkampf habe aber auch Positives gebracht: „Das Sport- und Vereinszentrum in Geltow ist jetzt endlich Chefsache und beim Thema Transparenz und Bürgernähe hat Frau Hoppe Besserung gelobt. Daran wird sie sich messen lassen müssen.“
Mit acht Sitzen ist das Bürgerbündnis die stärkste Kraft im Gemeinderat, die gemeinsame Fraktion aus CDU und FDP verfügt seit der letzten Kommunalwahl hingegen nur über vier Sitze. Die Bürgermeisterin wird also auch weiterhin um Mehrheiten werben müssen. Das werde jedoch kein Problem, „wenn wir wieder zur fairen Arbeit übergehen“, so Hoppe.
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