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Potsdam-Mittelmark: 900 000 Euro für märkische Tagesmütter Landkreis will Bezüge im Januar steigen lassen

Potsdam-Mittelmark - Der Landkreis verspricht seinen Tagesmüttern und -vätern eine zeitnahe Lösung bei der Umsetzung des neuen Kinderförderungsgesetzes (KiföG). Anfang Dezember sollen die ersten Eckwerte zur künftigen Bezahlung der Tagespflegeeltern bekannt werden, teilte Axel Goldmann, Mitglied der zuständigen KiföG-Arbeitsgruppe im Landratsamt, gestern den PNN mit.

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Potsdam-Mittelmark - Der Landkreis verspricht seinen Tagesmüttern und -vätern eine zeitnahe Lösung bei der Umsetzung des neuen Kinderförderungsgesetzes (KiföG). Anfang Dezember sollen die ersten Eckwerte zur künftigen Bezahlung der Tagespflegeeltern bekannt werden, teilte Axel Goldmann, Mitglied der zuständigen KiföG-Arbeitsgruppe im Landratsamt, gestern den PNN mit. Der Kreis plane die Bezüge der Pflegeeltern für die Betreuung der unter Dreijährigen im Jahr 2009 um insgesamt 900 000 Euro zu erhöhen, erklärte Goldmann.

Wie berichtet hatte der Bundesrat vor wenigen Wochen das neue KiföG verabschiedet. Es garantiert ab 2013 Kindern ab einem Jahr einen Rechtsanspruch auf einen Platz in der Kita oder bei einer Tagesmutter. Insgesamt wurden dem Landkreis vom Bund dafür 4,6 Millionen Euro bis zum Jahr 2013 zur Verfügung gestellt. Festgeschrieben ist auch, dass die Bezüge der Tageseltern steigen sollen. Unklar war nur ab wann und um wie viel. Darüber hat der Landkreis zu entscheiden. Das Problem: Bereits ab 1. Januar müssen Tagesmütter dem KiföG nach Sozialversicherungsbeiträge und Steuern von ihrem Lohn zahlen. Dies blieb ihnen bisher zu großen Teilen erspart. Doch ob bis Januar die Bezüge bereits gestiegen sind ist unklar. Die Tageseltern fürchten eine finanzielle Lücke (PNN berichteten).

„Das Gesetz ist erst ein paar Tage alt, wir können noch nicht alles in Sack und Tüten haben“, verteidigte sich Landratsamtsmitarbeiter Goldmann. „Wir werden das Paket bis zum 5. Dezember geschnürt haben.“ Anschließend könnten genaue Zahlen veröffentlich werden. Dass die Tagesmütter dann noch, wie von ihnen gefordert, in den Entscheidungsprozess um ihre Bezahlung eingreifen können, ist kaum zu erwarten: „Das schaffen wir jetzt einfach nicht mehr“, so Goldmann.

Zukünftig sollen die Tagesmütter „leistungsgerecht“ entlohnt werden. Dazu soll die Bezahlung von Erziehern in öffentlichen Kindergärten als Vergleich herangezogen werden, erklärte Goldmann. „Es wird auf keinen Fall eine Pauschale geben.“ Stattdessen sollen Qualifikation und die Zahl der zu betreuenden Kinder in die Berechnung einfließen. Geld können die Tagesmütter und -väter demnach sowohl für Sachaufwendungen, wie einen neuen Wickeltisch, als auch für ihre geleistete Betreuung erwarten. Zudem soll eine „angemessene“ Kranken- und Pflegeversicherung zur Hälfte vom Kreis übernommen werden, ebenso wie bereits jetzt für die Altersvorsorge.

„Das Geld geht nicht verloren“, versuchte Goldmann die Wogen zu glätten. Im Januar werde der Jugendhilfeausschuss über die neuen Bezüge entscheiden. Geldleistungen könnten dann rückwirkend zum 1. Januar gewährt werden. Anfallende Steuern seien erst im Jahr 2010 zu zahlen, so Goldmann. Zudem versprach der Kreis, die Zahl der Praxisberater für Tagespflegeeltern von zwei auf drei zu erhöhen. Tobias Reichelt

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