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Potsdam-Mittelmark: Ab Montag wird gesammelt

Spendenaktion soll Finanzierungslücke für das neue Geltower Vereinsheim decken

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Schwielowsee · Geltow - Wenn es in der kommenden Woche in Geltow an den Haustüren klingelt, stehen vermutlich die freiwilligen Sammler der örtlichen Vereine davor. Denn ab Montag läuft die Spendenaktion „Geltower, sammelt für Geltow!“, bei der Geld für ein neues Vereinszentrum zusammengetragen werden soll. Auf einer Bürgerversammlung am Donnerstagabend erläuterte Jörg Steinbach, Präsident der Sportgemeinschaft und Mitinitiator des Projektes, was auf dem Areal hinter dem Vereinszentrum am Grashorn geplant ist – und wie es finanziert werden soll.

Denn das Gelände rund um das Vereinsheim sieht im Moment noch sehr desolat aus. Das Gebäude selbst und die Umkleidekabinen für die Fußballer müssten dringend erweitert und saniert werden, die Dusch- und Sanitärbereiche seien in einem unhaltbaren Zustand. „Wir kennen es nicht anders - aber vor auswärtigen Mannschaften sollte uns das peinlich sein“, so Steinbach. Das soll sich in den kommenden beiden Jahren ändern. Weiterer Teil des Projektes ist der Bau einer Mehrzweckhalle direkt hinter dem Vereinshaus. Die alte Turnhalle zwischen Schule und Wildgatter stammt noch aus DDR-Zeiten und sei mittlerweile viel zu klein. „Wir müssen Leute nach Hause schicken, weil der Platz einfach nicht reicht“, sagte Steinbach. Der mangelnde Platz sei ein Grund, warum die Zahl der Vereinsmitglieder seit Jahren stagniere. Die Gesamtkosten für das Projekt liegen bei knapp 1,65 Millionen Euro.

Bereits 2005 war ein Konzept für ein Vereinszentrum vorgelegt worden – nur rechnete man damals noch mit einer größeren Unterstützung seitens des Landes. Der anvisierte Fördertopf aus dem „Goldenen Plan Ost“ wurde jedoch massiv gekürzt: 600 000 Euro stehen dem Landessportbund nur noch für die Sportstättenförderung in Brandenburg zur Verfügung. Die Finanzierung wurde noch einmal überdacht und andere Quellen erschlossen. So wurde bereits ein Investor gefunden, der das Vereinsheim am Grashorn übernehmen, sanieren und an die Gemeinde verpachten will. 490 000 Euro werde dieser ausgeben, erläuterte Steinbach. Er begründete dieses Engagement damit, dass das Gebäude denkmalgeschützt ist und dem Besitzer nach seiner Sanierung Steuervorteile bringt.

Weitere 100 000 Euro sollen aus Sponsoring eingenommen werden, Zusagen gebe es bereits für insgesamt 70 000 Euro. Die Gemeinde wird ihrerseits einen Beitrag von 600 000 Euro leisten, verteilt auf die Jahre 2007 und 2008.

Jeder Geldgeber stellt seine Forderungen: Der Investor macht zur Bedingung, dass sich die Gemeinde Schwielowsee beteiligt, diese wiederum hat die Prämisse, dass Fördermittel vom Land kommen. 350 000 Euro wollten die Vereine beantragen, mussten aber die Forderung um 70 000 Euro reduzieren. Der Förderausschuss des Landessportbundes werde allerdings erst im April über die Mittelvergabe befinden.

Steinbach rechnet sich gute Chancen aus: Der Kreissportbund hat Geltow für dieses Jahr auf Platz 1 der Liste der zu fördernden Maßnahmen gesetzt. Auch würden die potenziellen Nutzerzahlen für sich sprechen: Insgesamt 700 Mitglieder der örtlichen Vereine könnten hier eine Heimstatt finden. Neben den Abteilungen der Sportgemeinschaft auch der Schützenverein, der Segelverein, die Volkssolidarität - und ebenso der Jugendclub, dessen momentane Unterkunft in der Caputher Chaussee alles andere als sicher ist (PNN berichteten).

Die fehlenden 70 000 Euro sollen nun unter anderem durch die Spendengelder gedeckt werden. Eine Summe wollte Steinbach am Donnerstag nicht vorgeben, das Geld sei nur die eine Seite. „Auf diesem Wege können wir der Gemeinde, dem Kreis und dem Land zeigen, dass wir alle dahinter stehen und an dieser Stelle nicht Schluss machen.“ Thomas Lähns

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