Potsdam-Mittelmark: Aktionsbündnis: Auch Kirche im Boot Handlungskonzept für weltoffenes Werder
in Arbeit / Nächstes Treffen am 11. April
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Werder - Das Aktionsbündnis für ein tolerantes Werder wird immer breiter. Beim jüngsten Treffen waren neben engagierten Bürgern und Mitgliedern der Parteien Grüne, Linkspartei und SPD auch Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde Werder dabei. Diese haben auch für die Zukunft ihre regelmäßige Teilnahme angekündigt. „Wir wollen, dass letztendlich alle mit am Tisch sitzen“, so Hans-Hartwig Lau, Sprecher des Bündnisses, auf PNN-Anfrage. Konkrete Zusagen von der Aktion Freie Bürger und CDU würden zwar noch fehlen, aber man sei zuversichtlich, auch hier Unterstützer zu finden.
Denn mit der Kirchengemeinde hat das Aktionsbündnis nun neben Privatpersonen einen weiteren Teilnehmer außerhalb der Parteienlandschaft in seinen Reihen - ein Argument dafür, dass hier keine Parteipolitik betrieben werde. Diese Befürchtung wurde im Vorfeld unter anderem von einigen Sozialdemokraten geäußert (PNN berichteten). Anfang Februar hatte sich das Bündnis gegründet, dabei waren Mitglieder der Linkspartei stark vertreten.
Mittlerweile habe man sich auf eine konkrete Form geeinigt, erklärte Lau weiter. So soll demnächst ein dreiköpfiger Vorstand gewählt werden. Außerdem wurde entschieden, dass es Mitgliedschaften wie bei einem Verein nicht geben werde. Auf den Treffen soll jeder Teilnehmer stimmberechtigt sein - diese offene Form der Arbeit sei bewusst gewählt. Hinsichtlich des Namens sind zwei Varianten in die engere Auswahl gekommen: Zum einen das „Werderaner Bündnis für ein friedliches Miteinander in einer weltoffenen Stadt“ und zum anderen die griffige Kurzform „Kurage“, die für „Werderaner Bündnis für Kulturaustausch, gegen Rassismus und Gewalt“ steht.
Momentan befindet sich ein Inhaltspapier in Arbeit, das auf der nächsten Sitzung am 11. April beschlossen werden soll. Darin heißt es: „Das Werderaner Bündnis ist eine Initiative Werderaner Bürgerinnen und Bürger, die sich für ein weltoffenes Werder, für Toleranz im Umgang miteinander, für die Unterstützung und Stärkung der Demokratie, gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in unserer Stadt einsetzt und dabei die Arbeit der gewählten Gremien unterstützt.“
Außerdem soll auf dem nächsten Treffen ein Handlungskonzept für die Blütenstadt entworfen werden. Ideen gebe es bereits, so könne das Baumblütenfest mit „internationalem Anspruch“ gestaltet werden. Eine Erklärung, die von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden soll, ist ebenfalls geplant. Schließlich soll der Demokratiesinn gestärkt werden. Hans-Hartwig Lau dazu: „Es geht darum vorzubeugen, damit Menschen nicht ins falsche Fahrwasser kommen.“ Der Werderaner Lehrer hat dabei Erfahrung, er ist Mitarbeiter im landesweiten Aktionsbündnis gegen Gewalt, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit.
Lokale Bündnisse würden normalerweise als Reaktion der Bürger auf konkrete Vorfälle, oft rechtsradikale Übergriffe, entstehen. Dies sei in Werder glücklicherweise nicht der Fall. Der Bedarf nach einem gemeinsamen Vorbeugen gegen rechte Tendenzen sei aber auch hier vorhanden. Thomas Lähns
Das nächste Treffen findet am 11. April um 19 Uhr im Hotel Zur Insel statt. Dazu sind alle Bürger eingeladen.
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