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Potsdam-Mittelmark: Alle Maße sind am Bau zu prüfen

Mit einer Ausstellung zum Sommeridyll Einsteins in Caputh beginnt der diesjährige Veranstaltungsmarathon im Schloss

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Mit einer Ausstellung zum Sommeridyll Einsteins in Caputh beginnt der diesjährige Veranstaltungsmarathon im Schloss Schwielowsee-Caputh. Wie nach dem alten Motto „getrennt marschieren – vereint schlagen“ – präsentierten am Donnerstag Schlösserstiftung und Caputher Musiken sowie der Initiativkreis Einsteinhaus ihre Vorhaben 2004 in einer außergewöhnlich gut besuchten Pressekonferenz. Jeder der drei Veranstalter weiß dem kulturellen Profil des Havel-Ortes Eigenes beizugeben, doch geht nicht fehl, wer das einigende Dach vermutet, das Anwesen Caputh. Der Seitenflügel des im September 1999 wiedereröffneten „Lusthauses an der Havel“ gab vorab schon mal einen Einblick in eine Ausstellung zum 75-jährigen Bestehen des von Konrad Wachsmann errichteten Einstein-Hauses, zugleich dem 125. Geburtstag des denkenden Mathematikers gewidmet. Originale Baupläne, Modelle und manches Kleinod wird der Einstein-Freund ab 14. März hier finden, eine Original-Fotoserie von Edda Reinhard aus dem Jahre 1930 oder die in einem Berliner Gymnasium aufgetauchte Büste des Relativisten, zweite Version des im Einstein-Turm befindlichen Originals. Auch die merkwürdige Anmerkung der Baufirma Christoph & Kumack: „Alle Maße sind am Bau zu prüfen“. Was das wohl zu bedeuten hatte? Unter dem bewährten Titel „Barocke Pracht im Schloss Caputh“ setzen die Kostoren des Hauses ihre erfolgreiche Veranstaltungstätigkeit fort. Vorträge über die Gemäldesammlung (20. Juni) und Bildhauerkunst (21. März) am Churfürstlichen Hofe korrespondieren mit dem Thema „Ostpreußischen Schloss- und Herrenhöfe“, wozu eine Foto-Ausstellung (24. Juli) nebst kunstwissenschaftlichen Anmerkungen (15.8.) zum Thema „Gerettetes oder verlorenes Kulturgut?“ einlädt. Dorotheas Tochter Marie Amalie wird am 17. Oktober ziemlich exklusiv vorgestellt, denn von ihr ist noch wenig bekannt. Höhepunkte sind die 2. Caputher Schlossnacht am 1. August – rechtzeitiges Anmelden tut not, denn wie vor zwei Jahren bleibt es bei 300 Eintrittskarten – und der 5. Geburtstag zur Wiedereröffnung des Baus am 12. September, wo man unter anderem auf die handwerklichen und restauratorischen Leistungen aufmerksam macht, die unvergessen bleiben sollen. Die „Caputher Musiken“ sind im Festsaal des Schlosses und in der Stüler-Kirche wieder mit 13 Veranstaltungen vertreten, wobei die letzte, das Adventskonzert mit dem Berliner Ensemble La Gioia bereits ausverkauft ist. 55 Plätze sind schnell besetzt. Aber es gibt ja noch andere Schmankerl, Lieder und Lautenmusik des Barock im Geiste von Gellert (3. April), Hans-Jochen Röhrigs tubagestütztes „Jahr des Gärtners“ (24. April), ein doppelt-männerchöriger Auftritt von „Einigkeit“ und der Mannheimer „Teutonia“ (22. April in der Kirche). Virtuoses im Schloss aus Spanien und Frankreich unter dem schönen Titel „La petite musique des Rois“ (14. August) stehen Open-air-Veranstaltungen im Vorhof zur Seite: das berühmte „Jacaranda Ensemble“ wird sich am 28. August die Ehre geben. Man will damit besonders ein jugendliches Publikum ansprechen. Im Caputher Altmann-Garten gibt es ein Liedspiel nach zeitgenössischen Texten mit Flöte, Gitarre, Gesang und Cello (5. Juni), und auch der Kinder wird (6. November) wieder mit dem Konzert „Gino Gitarrino“ gedacht, wofür das bewährte Gitarrenduo „Sans Souci“ gewonnen werden konnte. An der Schlossnacht beteiligt sich dieser Veranstalter mit „Barockem Glanz“: Ein italienisches Ensemble wird Oboenmusik europäischer Fürstenhöfe des 17. und 18. Jahrhunderts zu Gehör bringen. Führungen durch den Lenné-Park und das Schloss sind feste Posten im Jahresprogramm der Caputher. Der Besucher kann sich dann nach dem einzigen Rubens um-sehen – und selber „alle Maße“ dieses Angebots „am Bau“ nachprüfen. g.p. Die Ausstellung zum Einsteinhaus ist samstas, sonntags und feiertags vom 14. März bis zum 16. Mai je von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

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