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Potsdam-Mittelmark: Alt werden am Zernsee

Spatenstich für neues Pflegeheim in Werder

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Werder (Havel) - Mit einem symbolischen ersten Spatenstich begann am Freitag der offizielle Start für den Bau des neuen Pflegeheims in der Elsastraße in Werder (Havel). Auf dem etwa 6200 Quadratmeter großen Grundstück soll eine moderne Unterkunft mit 121 Pflegeplätzen entstehen. Der Betreiber, die Casa Reha Holding GmbH, gehört mit bundesweit 6000 Mitarbeitern zu den großen privaten Trägern von Seniorenpflegeheimen. Mit dem Partnerunternehmen Antan Recona Investment GmbH und Co. KG, welches Bauherr für das Projekt ist, entsteht der neue „Zernseehof“ für pflegebedürftige Menschen.

Laut Casa Reha erfüllt das zukünftige Pflegeheim mit 115 Einzelzimmern und einem Extra-Bereich für demenzkranke Patienten die neuesten Standards. „Alle Zimmer haben eigene Bäder“, sagte Florian Kolbinger von der Betreiberfirma. Wie teuer die Mieten sein werden, konnte Kolbinger noch nicht sagen. „Die Preise werden im marktüblichen Bereich liegen und sich von unseren Häusern in Jüterbog, Groß Glienicke und Ludwigsfelde nicht großartig unterscheiden“, so Kolbinger weiter.

Für die Fertigstellung Ende des kommenden Jahres sieht sich der Bauherr Antan Recona voll im Zeitplan. Geschäftsführer Ralf Eric Nestler bedankte sich im Beisein der frisch gewählten Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) für die zügige und unpragmatische Zusammenarbeit mit der Kommunalpolitik. „Ich kann es nicht nachvollziehen, dass es Firmen gibt, die Schwierigkeiten mit der Stadt haben“, sagte Nestler und spielte damit auf die Verzögerung beim Bau der Blütentherme an.

Ganz ohne Probleme läuft das Projekt „Zernseehof“ jedoch nicht. Seit Längerem gibt es Widerstände seitens der kommunalen Kita und der Waldorfschule wegen des Wegfalls von Parkplätzen auf der Baufläche. Rund 40 Stellplätze weniger wird es durch den Neubau geben. Kita und Schule sehen durch die ohnehin angespannte Verkehrssituation die Schulwegsicherheit für Kinder durch falsch parkende Autos auf den Straßen gefährdet.

Der Bereich wird zudem von Berufspendlern genutzt, die am Bahnhof keine Stellplätze mehr finden, heißt es aus dem Elternrat. Tatsächlich wurde die Elsastraße zwischen Kita und Schule erst letztes Jahr zur verkehrsberuhigten Zone erklärt, in der das Abstellen von Fahrzeugen nicht vorgesehen ist. Der Trägerverein der Waldorfschule und der Elternrat wollen sich mit den von der Antan Recona geschaffenen Alternativparkfläche in der Nähe des Einkaufszentrums nicht zufriedengeben. Aus diesem Anlass findet im Oktober eine Vor-Ort-Veranstaltung mit allen Verantwortlichen statt. Hier soll zusammen mit der Stadt, dem Bauherren und den Eltern eine Lösung gefunden werden.

Manuela Saß sprach von einem bedeutenden Schritt für die Stadt. „Gerade in Zeiten des demografischen Wandels ist ein Pflegeheim inmitten von jungem Leben ein richtiges Zeichen“, sagte Saß. Eine Einschätzung, die nicht von der Hand zu weisen ist. Schließlich entstehen neben Unterkünften für pflegebedürftige Menschen auch 70 bis 80 neue Arbeitsplätze. Nach dem Ärger mit der Blütentherme sind diese positiven Nachrichten in der Havelstadt sicherlich sehr willkommen.Martin Klocke

Martin Klocke

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