Potsdam-Mittelmark: Alte Schmiede hat neuen Besitzer
Bernhard Knuth plant einen Veranstaltungsort mit Kulturcafé im historischen Ambiente
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Beelitz - Die traditionsreiche Alte Schmiede in der Beelitzer Altstadt hat einen neuen Besitzer. Gekauft hat das Anwesen in der Poststraße 14 der rührige Optikermeister und Vorsitzende des Kulturvereins, Bernhard Knuth. Sein Ziel sei es, die Schmiede mit den alten Arbeitsgeräten und Nebengelassen zu erhalten und gleichzeitig mit neuem Leben zu erfüllen, sagte er gestern den PNN. Geplant sind die Einrichtung eines Kulturcafés mit etwa 45 Innen- und Außenplätzen sowie eines Hofladens, in dem saisonale Beelitzer Produkte angeboten werden. Auch der Buchladen von Michaela Loth, der sich jetzt noch vis-à-vis befindet, soll hier einziehen.
Zudem eigne sich der Hof mit seiner guten Akustik hervorragend für Kulturveranstaltungen, sagte Knuth. So werde künftig so mancher Beelitzer Abend, zu denen Knuth in den vergangenen Jahren schon viele internationale Stars nach Beelitz geholt hat, in der Alten Schmiede stattfinden. Der Kunstförderung soll auch eine kleine Galerie im Nebengelass dienen.
Die Geschichte der Alten Schmiede werde dabei jedoch allgegenwärtig bleiben. In Zusammenarbeit mit einem Metallbaukünstler könnte sie sogar teilweise weiterbetrieben werden. Gemeinsam mit der benachbarten Alten Posthalterei bieten sich viele Möglichkeiten für Veranstaltungen mit einem historischen Bezug. Bekanntlich war Beelitz einst eine wichtige Station für die Postkutschen auf dem Weg von Berlin nach Leipzig.
Ursprünglich hatte Knuth ein ähnliches Projekt in der Alten Feuerwache am Beelitzer Kirchplatz geplant. Die Immobilie sei ihm dann jedoch eine Nummer zu groß gewesen. „Die Schmiede ist kleinteiliger und flexibler zu nutzen“, so Knuth. Nicht zuletzt wolle er wieder nach Beelitz ziehen und in der Schmiede seine Wohnung einrichten.
Welche Anziehungskraft die Alte Schmiede haben kann, hat sich in den vergangenen Jahren zu den Beelitzer Spargelfesten gezeigt. Traditionell öffnete Schmiedemeister Hans-Joachim Graatz zu diesem Anlass seine Tore, um alte Handwerkskunst zu zeigen. Schon sein Großvater und sein Vater hatten in Beelitz die Pferde beschlagen. Jetzt will sich der 66-jährige Meister zur Ruhe setzen, und bei Bernhard Knuth sieht der die Schmiede in guten Händen.
Im kommenden Frühjahr will Knuth mit den Bauarbeiten auf dem Anwesen beginnen. Das Café werde wahrscheinlich erst 2009 regulär öffnen. Parallel zu den Umbauten könnten laut Knuth jedoch schon Veranstaltungen stattfinden. Und so wird am kommenden Samstag ab 18.30 Uhr bereits zu einer Eröffnungsparty eingeladen. Als Gäste haben sich unter anderem Knuths langjähriger Freund Herbert Köfer, Wolfgang Lippert, die beiden Kabarettistinnen Tatjana und Andrea Meissner sowie die Band Mariatsches angesagt. Hagen Ludwig
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