Potsdam-Mittelmark: Alter – ein junges Problem
Brandenburgs künftige Politiker zur Generation 50+
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Brandenburgs künftige Politiker zur Generation 50+ Teltow - „Man nennt es Methusalem-Komplott, eine Revolution oder Generationenkrieg. Egal, wie man es beschreibt – Fakt bleibt: Wir werden älter. Nicht nur jeder einzelne unter uns, sondern die Gesellschaft an sich. In nicht allzu langer Zeit wird die Mehrheit an Menschen, die Deutschland prägt, 50, 60, 70 Jahre alt sein." Mit diesem Ausblick stimmten die PNN-Journalisten Peter Könnicke und Volker Eckert auf eine Podiumsdiskussion der „Akademie 2.Lebenshälfe“ ein, die jüngst im Teltower Bürgerhaus stattfand. Rund 60 Besucher waren gekommen, um von den sechs Kandidaten des hiesigen Wahlkreises, die nächsten Monat zur Landtagswahl antreten, zu erfahren, wie die Parteien die Probleme der Generation „50 plus“ lösen wollen. Im Verlauf des Gesprächs wurde deutlich, dass die Politiker auf dem Podium in sehr unterschiedlichem Maß Rezepte und Antworten auf die gesellschaftliche Herausforderung des demografischen Wandels haben. Die Diskussion, die sich auf die Themenfelder Arbeit, Bildung und Ehrenamt konzentrierte, verdeutlichte, dass ein Bewusstseinswandel für diese Frage noch bevorsteht. „Weder Kommunen noch Länder haben dafür bislang Konzepte“, befand SPD-Landtagskandidat Jens Kocksin. Selbst Parteien tun sich schwer, in ihren Programmen Antworten zu finden. „Wir sind noch dabei, Konzepte zu entwickeln“, gesteht die Bündnisgrüne Cornelia Behm. Es müssen differenzierte Antworten für differenzierte Lebensverhältnisse gefunden werden, so die Überzeugung des Teltower FDP-Politkers Hans-Peter Goetz. Während die Region Teltow durch den Zuzug junger Menschen und Familien geprägt ist, bestimmen Ältere das Leben in den strukturschwachen Gebieten des Landes. „Ihre Perspektive müssen die Leute auch dort finden können, wo sie leben“, beschreibt Goetz die Notwendigkeit unterschiedlicher Ansätze. Für Klaus-Jürgen Warnick (PDS) ist die Frage des demografischen Wandels auch ein Problem sozialer Unsicherheiten. Wenn es in Zukunft weniger junge Menschen geben werde, liege das auch an der heutigen Sorge, Familien zu gründen und Kinder zu bekommen. Diese Ängste würden sich in Ostdeutschland potenzieren. Hinzu kommt, dass Ausbildungsplätze fehlen, weshalb junge Leute abwandern und in der Regel nicht wiederkommen. „Die Politik hat darauf noch keine Antworten gefunden“, so Warnick. Einen „allgemeinen Wandel“ im ländlichen Raum hält auch CDU-Direktkandidat Jörg Schönbohm für erforderlich. Infrastrukturelle Aufwertungen, die den Bedürfnissen der Alten aber auch der Jungen gerecht werden, seien die notwendige Antwort auf den demografischen Wandel. Denn die Diskussion „darf nicht zur Spaltung von Jungen und Alten führen“ mahnte Willy Ullmann von der Allianz für Brandenburg. PNN
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