Potsdam-Mittelmark: Alter Ossi unter Denkmalschutz

Nuthetal - Die Otto-Nagel-Grundschule in Bergholz-Rehbrücke lädt heute ab 16 Uhr zum 40. Jubiläum des Schulstandortes Andersenweg ein. Der Bau ist im April überraschend unter Denkmalschutz gestellt worden. Über dem früheren Haupteingang prangt noch heute die Inschrift „Oberschule Otto Nagel“, 1969 war sie als Polytechnische Oberschule eröffnet worden. Der mehrflügelige, zweigeschossige Stahlbetonbau umschließt zwei Innenhöfe.

Denkmalschützer loben die „sachliche und moderne Formensprache“. Die Schule ist eine der wenigen noch nicht grundlegend sanierten Schulen der DDR-Moderne. Sie sei ein aussagekräftiges Beispiel für den „typisierten Schulbau“ der DDR in den 60er und 70er Jahren, wie es im Denkmalgutachten heißt. Republikweit sollten damals einheitliche Schultypen errichtet werden, Projektierungsbüros der Bezirke wandelten die Modelle etwas ab. Aus dem „Erfurter Projekt“ wurde der Typ „Potsdam Atrium“.

Schon 1938 sollte hier eine Schule gebaut werden, das Vorhaben fiel dem Krieg zum Opfer. Seit den 50er Jahren wurden konzentriert Wohnungen in Plattenbauweise und Eigenheime errichtet, 1963 das Institut für Getreideverarbeitung. Die Bevölkerung wuchs, bis zu drei Schulstandorte gab es vor der Wende gleichzeitig.

Mit dem Zuzug durch den Neubau der Gartenstadt und Lückenbebauungen mit Eigenheimen verdoppelte sich die Bevölkerung seit 1990 auf 6000 Menschen, 1998 wurde ein neues Schulhaus neben dem alten gebaut. Seitdem wird die alte Oberschule zunehmend als Hort genutzt.

Die von der Kommune im Rahmen des Konjunkturpaketes II geplante energetische Sanierung muss nun überarbeitet werden. Das äußere Erscheinungsbild darf nicht verändert werden, denn „das Haus steht in seiner Gesamtheit innen und außen unter Schutz“, so Andreas Kerkow von der Unteren Denkmalschutzbehörde. Ute Kaupke

Ute Kaupke