Nuthetal: Alter Toom-Markt wird Asylheim
Nuthetal - Der frühere Toom-Baumarkt in Bergholz-Rehbrücke soll vorübergehend zur Flüchtlingsunterkunft werden. Wie das Landratsamt am Dienstag mitteilte, plane man, in dem seit Oktober leerstehenden Objekt die erste Unterkunft für Flüchtlinge in der Gemeinde Nuthetal einzurichten.
Stand:
Nuthetal - Der frühere Toom-Baumarkt in Bergholz-Rehbrücke soll vorübergehend zur Flüchtlingsunterkunft werden. Wie das Landratsamt am Dienstag mitteilte, plane man, in dem seit Oktober leerstehenden Objekt die erste Unterkunft für Flüchtlinge in der Gemeinde Nuthetal einzurichten. Durch den Eigentümer der Liegenschaft soll das Haus zunächst zu Wohnzwecken hergerichtet werden, bevor Ende Januar bis zu 300 Flüchtlinge dort einziehen.
Nuthetals Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) nahm die Ankündigung gefasst, aber zurückhaltend auf: „Ich finde, es gibt schönere und bessere Objekte“, sagte sie. Vor allem gehe es ihr darum, den Menschen eine würdevolle Unterbringung zu ermöglichen. Dies sei in dem leerstehenden Markt nur unter großem Aufwand möglich. Schließlich handele es sich um eine „leere Hülle mit einigen wenigen Mitarbeiter-Toiletten“. Auch die Lage des Marktes am Rande des Gewerbegebietes sei keinesfalls optimal.
Dennoch will Hustig alles tun, damit sich die Flüchtlinge in Nuthetal wohlfühlen. Zu Beginn des neuen Jahres wolle sie mit den Gemeindevertretern überlegen, wie das gelingen kann und eine Arbeitsgemeinschaft „Flüchtlinge“ ins Leben rufen. Ungeachtet der neuen Pläne soll der Baumarkt später neu entstehen, derzeit läuft für das komplette Areal am Bahnhof Rehbrücke ein Bebauungsplanverfahren.
Der Landkreis Potsdam-Mittelmark hat mit dem Eigentümer des früheren Toom-Baumarktes zunächst eine Nutzung des Marktes für längstens zwei Jahre vereinbart. Laut Hustig sind die Pläne für einen neuen und größeren Baumarkt damit nicht vom Tisch. Zeitlich festlegen wollte sich der Investor nicht.
Der frühere Baumarkt ist das erste Einzelhandelsobjekt, welches der Landkreis Potsdam-Mittelmark für Flüchtlinge nutzen möchte. Landrat Wolfgang Blasig (SPD) hatte zuletzt angekündigt, zur Unterbringung von Asylsuchenden auch auf leere Gewerbeimmobilien zurückgreifen zu wollen. Auf die Nutzung von Turnhallen oder Traglufthallen wolle man indes verzichten. „Das setzt voraus, dass Vermieter eine vernünftige Unterbringung ermöglichen und dafür auch nötige Umbauten vornehmen“, so Blasig.
Noch vor dem Einzug der ersten Flüchtlinge soll es eine Bürgerinformation geben. Diese werde erfolgen, sobald alle Details bekannt sind, so Blasig. Grundsätzlich werde jedes Übergangswohnheim im Landkreis durch Wachschutz gesichert und die soziale Betreuung der Bewohner gewährleistet.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: