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Potsdam-Mittelmark: Altstadtsanierung: Weniger ist mehr

Stadtverordnete beschlossen neues Raumprogramm für Kuppelmayrsche Siedlung, was Kosten reduziert

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Stadtverordnete beschlossen neues Raumprogramm für Kuppelmayrsche Siedlung, was Kosten reduziert Teltow – Zwei Anträge zum Raumkonzept der Kuppelmayrschen Siedlung standen am Mittwoch auf der Tagesordnung der Teltwer Stadtverordneten-Sitzung. Noch zu Tagungsbeginn waren weder die CDU-Fraktion, noch Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) bereit, ihre Anträge aufzugeben. Erst nachdem eine längere Debatte offenbarte, dass es für den CDU-Antrag keine Mehrheiten geben würde, zog CDU-Stadtverbands-Chef Erhard Wigand den Antrag seiner Fraktion zurück. 23 von 27 Stadtverordneten stimmten anschließend dem Antrag des Bürgermeisters zu. Dabei nahmen beide Anträge für sich in Anspruch, sich auf die Ergebnisse des Beirates der Kuppelmayrschen Siedlung zu stützen. Der hatte in seiner Sitzung im August das Nutzerkonzept der Verwaltung auf den Prüfstand gestellt, um die Kosten für das acht Millionen Euro teure Vorhaben zu reduzieren. Da der Bibliotheksneubau zurzeit nicht genehmigungsfähig ist, wurde im Beirat angeregt, diese im ehemaligen Sparkassengebäude in der Jahnstraße unterzubringen. Der Umbau dieses kommunalen Gebäudes wird auf 225 000 Euro geschätzt. Ebenso könnte der Seniorenklub, dessen Domizil im Obergeschoss der Kuppelmayrschen Siedlung vorgesehen war, in die ehemalige Remise in der Ritterstraße einziehen, wodurch rund 150 000 Euro gespart würden. Zudem wurde vorgeschlagen, das Raumprogramm für die Verwaltung auf 70 Mitarbeiter zu begrenzen. Außerdem sollen Räumlichkeiten vermietet werden. Während im Antrag des Bürgermeisters die Größe der vermietbaren Fläche noch nicht angegeben ist, sah der CDU-Vorschlag mindestens 50 Prozent der Nettogeschossfläche zur Nutzung durch Dritte vor. Solche Dimensionen bezeichnete Bürgermeister Schmidt als K.o.-Punkt, denn wenn 50 Prozent der Flächen durch Dritte genutzt würden, ginge das Konzept eines Kommunikations- und Verwaltungszentrums nicht auf. CDU-Fraktionschef Wigand war überzeugt, dass der Antrag seiner Fraktion weitreichender sei, der er auch Rücksicht nahm auf ein künftiges, durch Teltow, Stahnsdorf und Kleinamchnow gebildetes Mittelzentrum. Daher müsse der Verwaltungsstandort der Kommune flexibel bleiben, meinte Wigand. Dagegen argwöhnten die Fraktionen von SPD, PDS und FDP, dass der CDU-Antrag die ursprüngliche Zielstellung des Gesamtprojektes aufweichen wolle. Alle drei Fraktionsvorsitzenden erklärten deshalb, dass sie dem Antrag des Bürgermeisters zustimmen werden, weil dieser vorrangig die Ergebnisse des Beirates berücksichtige. FDP-Fraktionschef Hans-Peter Goetz erklärte, dass er den Ansatz des Bürgermeisters für richtig halte, weil trotz der Einsparung von einer Million Euro das Ziel eines belebten Stadtzentrums mit Verwaltungsstandort erreicht werden könne. Hingegen löse der CDU-Ansatz diese Aufgabe nicht, so Goetz. Er widersprach auch Eberhard Adenstedt (Grüne), der vermutete, dass die Stadt sich bei dem Großprojekt künftig ihre freiwilligen Leistungen nicht mehr leisten könne. „Wenn wir das Vorhaben bis zum Jahr 2008 strecken, benötigen wir jährlich etwa 20 Prozent des Vermögenshaushaltes für die Kuppelmayrsche Siedlung", sah Goetz durchaus noch Spielraum für andere Aufgaben. Unklar sind zurzeit noch die Kosten für das neue Domizil des Seniorenklubs, da der vorgesehene Gebäudeteil noch nicht genehmigungsfähig ist. Daher wollen sich die Stadtverordneten noch andere Varianten in kommunalen Gebäuden offenhalten. Unzufrieden mit dem Verlauf der Debatte zeigte sich vor allem die BIT-Fraktion. Da keiner ihrer Vertreter an der Sitzung des Beirates teilgenommen hatte, würden ihnen Informationen fehlen, wie Carola Fanter beklagte. Doch das stieß auf Kritik. PDS-Fraktionschefin Petra Nicksch-Kasdorf verwies auf das Protokoll der Beiratssitzung und der Möglichkeit, sich bei anderen Fraktionen informieren zu können. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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