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Potsdam-Mittelmark: Am Montag kommen die Flüchtlinge Innenminister Schröter: Ferch geeigneter Standort
Schwielowsee - Die ersten Flüchtlinge sollen am kommenden Montag nach Ferch kommen. Dann sollen die Arbeiten in der neuen Außenstelle des Erstaufnahmelagers Eisenhüttenstadt weitgehend abgeschlossen sein, sagte Frank Nürnberger, Leiter der zuständigen Ausländerbehörde in Eisenhüttenstadt, gestern gegenüber den PNN.
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Schwielowsee - Die ersten Flüchtlinge sollen am kommenden Montag nach Ferch kommen. Dann sollen die Arbeiten in der neuen Außenstelle des Erstaufnahmelagers Eisenhüttenstadt weitgehend abgeschlossen sein, sagte Frank Nürnberger, Leiter der zuständigen Ausländerbehörde in Eisenhüttenstadt, gestern gegenüber den PNN. Noch vor wenigen Tagen rechnete das brandenburgische Innenministerium mit den ersten Flüchtlingen schon am morgigen Mittwoch.
Von der Situation in dem ehemaligen Wohnheim der Bundeswehr, das noch bis September genutzt wurde, konnten sich Einwohner am gestrigen Montag selbst ein Bild machen. Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) stand den Dutzenden Interessierten Rede und Antwort. Eine Werderanerin war überrascht, wie ansprechend die Zimmer und die sanitären Einrichtungen ausgestattet sind. Sie habe anfangs Bedenken gehabt und sei froh, dass die Ausstattung so modern ist. Neben Mehrbettzimmern stehen Dusch-, Wasch- und Gemeinschaftsräume zur Verfügung. Das alte Bundeswehrmobiliar ist neuen Betten und Spinden gewichen.
Die Außenstelle in Ferch sei laut Innenministerium nötig geworden, da die zentrale Aufnahmestelle in Eisenhüttenstadt schon seit Monaten an der Kapazitätsgrenze arbeite. „In Ferch werden überwiegend Familien erwartet“, sagte Frank Nürnberger. Vorerst sei Platz für 50 Bewohner, so Nürnberger weiter.
Kritik gab es im Vorfeld an der Lage des Asylbewerberheims in einem Gewerbegebiet. Innenminister Schröter hielt am Montag dagegen: Die Flüchtlinge blieben maximal drei Monate in Ferch, anschließend kämen sie in Wohnungen oder Gemeinschaftsunterkünften im Land unter. Schröter zufolge sei Ferch als Erstaufnahmelager geeignet und die Lage völlig in Ordnung.
Landrat Wolfgang Blasig (SPD) war anfangs überrascht gewesen, dass sich die Landesregierung für den Standort entschieden hatte. Es habe Missverständnisse gegeben, da jegliche Infrastruktur, wie Schulen, Kitas und Supermärkte, in der näheren Umgebung fehle, sagte er am Montag. Da es sich um eine Erstaufnahmeeinrichtung handele, spreche aber nichts gegen Ferch als Standort, so Blasig weiter. Als Gemeinschaftsunterkunft unter der Regie des Landkreises wäre Ferch dagegen nicht oder nur bedingt geeignet, fügte der Landrat hinzu.
Neben der Lage hatte die Kläranlage des Geländes für Diskussionen gesorgt. Sie ist nur für 50 Bewohner ausgelegt. Insgesamt sollen 280 Flüchtlinge in Ferch Platz finden. „Derzeit kümmern wir uns um die Erweiterung der Kläranlage“ sagte Volker Bargfrede, Chef des Brandenburgischen Landesbetriebs für Liegenschaften und Bauen. Neben der alten Kläranlage hebt ein Bagger derzeit die Grube für die Erweiterung aus.
Anfangs werde neben einer Arzthelferin ein Sozialarbeiter, später, wenn die Einrichtung voll belegt ist, drei Sozialarbeiter für die Flüchtlinge da sein, so Frank Nürnberger. Geschützt werde das Gelände Nürnberger zufolge rund um die Uhr durch vier, später sechs Wachschutzkräfte im Schichtsystem. sty
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