Potsdam-Mittelmark: Amokdrohung an Teltower Grundschule Ministerium warnt vor gefährlichen Streichen
Teltow - Die Androhung eines Amoklaufes hat Schüler und Lehrer der Teltower Anne-Frank-Grundschule in Angst und Schrecken versetzt. Unbekannte hatten am Montag in der Sporthalle der Schule einen entsprechenden Zettel hinterlassen und die Tat für den gestrigen Donnerstag angekündigt.
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Teltow - Die Androhung eines Amoklaufes hat Schüler und Lehrer der Teltower Anne-Frank-Grundschule in Angst und Schrecken versetzt. Unbekannte hatten am Montag in der Sporthalle der Schule einen entsprechenden Zettel hinterlassen und die Tat für den gestrigen Donnerstag angekündigt. Eltern, Schüler, die Polizei und auch das brandenburgische Bildungsministerium seien umgehend von der Schulleitung informiert worden, sagte Ministeriumssprecher Stephan Breiding gegenüber den PNN. Die Tat selbst blieb zum Glück aus.
Ob es sich dabei um einen „Dummejungenstreich“ oder um bitteren Ernst handelte, sei bislang unklar, so Breiding. „Solche Drohungen sind weder lustig noch akzeptabel.“ In jedem Fall müsse der Verfasser mit Konsequenzen rechnen, auch wenn er oder sie es gar nicht ernst gemeint haben sollte. Nach den Amokläufen in Winnenden und Erfurt, bei denen 15 und 17 Menschen getötet worden waren, habe man eine deutlich erhöhte Sensibilität für solche Drohungen entwickelt. „Niemand möchte, dass sich die Taten wiederholen“, so Breiding.
Immer wieder käme es an Brandenburger Schulen zu Amoklauf- oder Bombendrohungen. Jugendliche riefen mit verstellter Stimme im Schulsekretariat an und drohten mit einer Explosion, andere beschmierten Schulwände mit gefährlichen Drohungen. Schulleiter seien verpflichtet, in solchen Fällen nicht nur die Polizei, sondern umgehend auch das Bildungsministerium zu informieren. „Die Schule selbst kann nicht entscheiden, ob solche Drohungen sicherheitsrelevant sind“, so Breiding. In jedem Fall würden sie nicht als „Dummejungenstreich“ abgetan. Die Polizei setze alles daran, eine mögliche Tat zu verhindern und den Verfasser ausfindig zu machen
Die Androhung des Amoklaufs an der Anne-Frank-Grundschule sei der erste Fall dieser Art an der Schule in Teltow. Zwar sei die Polizei nach ersten Untersuchungen von keiner direkten Bedrohung ausgegangen, trotzdem seien die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden. Bereits ab 6.45 Uhr patrouillierten Polizisten sichtbar vor dem Gebäude in der John-Schehr-Straße 17. Alle Lehrer waren gewarnt, die Aufsicht auf dem Schulhof wurde verstärkt. An den Türen zum Haus und zur Halle fanden Ein- und Auslasskontrollen statt.
Rein durfte nur, wer seinen Personalausweis vorzeigt. Klassen konnten den Unterricht am Donnerstag ins Freie verlegen und zu Exkursionen aufbrechen. So war es auch in einem Brief an die Eltern zu lesen. Ihnen sei es freigestellt, ihre Kinder an diesem Tag zur Schule zu schicken, sagte Breiding. Gegen 12.20 Uhr wurde der Unterricht für alle Klassen beendet. Auch die Polizei rückte dann wieder ab.
Polizeisprecher Axel Schugardt berichtete, dass die Ermittlungen andauern. „Wir versuchen, den Verfasser des Schreibens zu ermitteln.“ Die Sache werde sehr ernst genommen. Polizisten der Kriminalpolizei hätten Spuren in der Turnhalle gesichert. Mit Verweis auf laufende Ermittlungen machte Schugart keine weiteren Angaben. Sollte ein Schüler hinter der Tat stecken, droht ihm der Schulverweis.
Weil die Drohung aber in der Turnhalle gefunden wurde, zu der auch Vereine Zugang haben, könne man nicht ausschließen, dass Erwachsene dahinterstecken. Sie müssten mit einem strafrechtlichen Verfahren rechnen. Tobias Reichelt
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