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Potsdam-Mittelmark: Anklage gegen Teltower Fälscher-Bande 1600 Fahrkarten für Bus und Bahn illegal verkauft

Teltow – Für die Havelbusgesellschaft geht der Schaden in die Hunderttausende: Eine Bande von Fahrkarten-Fläschern hatte in den Jahren 2008 bis 2010 Monatskarten am Heim-PC bedruckt, zu Dumpingpreisen weiterverkauft und damit ordentlich Geld gemacht. Jetzt stehen der 46-jährige Busfahrer, der die Blanko-Fahrscheine damals gestohlen haben soll, und drei mutmaßliche Helfer im Alter von 28 bis 33 Jahren vor Gericht.

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Teltow – Für die Havelbusgesellschaft geht der Schaden in die Hunderttausende: Eine Bande von Fahrkarten-Fläschern hatte in den Jahren 2008 bis 2010 Monatskarten am Heim-PC bedruckt, zu Dumpingpreisen weiterverkauft und damit ordentlich Geld gemacht. Jetzt stehen der 46-jährige Busfahrer, der die Blanko-Fahrscheine damals gestohlen haben soll, und drei mutmaßliche Helfer im Alter von 28 bis 33 Jahren vor Gericht. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Gewerbsmäßige Urkundenfälschung. Der Prozess vor dem Amtsgericht Potsdam beginnt am 22. August und soll Ende des Monats fortgesetzt werden.

Der Fall hatte Ende 2010 für Schlagzeilen gesorgt, nachdem es Razzien in den Wohnungen von insgesamt acht Beschuldigten gegeben hatte. Die Ermittlungen hatte damals die Bundespolizei geführt. Laut deren Erkenntnissen soll der Busfahrer insgesamt sechs Rollen mit Orginalvordrucken für Monatskarten unbemerkt für sich abgezweigt und an seinen heute 33-jährigen Mitangeklagten weitergegeben haben. Der soll die Tickets am Heim-PC per Thermodrucker für den Tarifbereich Berlin ABC beschriftet haben haben. Zwei Mitangeklagte im Alter von 28 und 33 Jahren sollen die Fahrscheine dann für 25 Euro im Bekanntenkreis und auf Bahnsteigen verkauft haben.

Eine reguläre Monatskarte in diesem Tarifbereich kostete beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg damals 88,50 Euro, laut Staatsanwaltschaft sollen insgesamt 1623 falsche Fahrausweise in Umlauf gebracht worden sein. Der Schaden für die Havelbusgesellschaft wird auf fast 144 000 Euro beziffert. Bei den Razzien im November 2010 und im Februar 2011 waren darüber hinaus noch weitere Papierrollen und unfertige Fälschungen entdeckt worden. Wie die Bundespolizei damals mitteilte, wäre dadurch ein weiterer Schaden von 212 000 Euro entstanden.

Bei einem ersten Prozess war Ende September vergangenen Jahres bereits eine 27-jährige Hartz-IV-Empfängerin aus Potsdam wegen Hehlerei zu einer Strafe von 600 Euro verurteilt worden. Sie hatte zehn der falschen Fahrausweise weiterverkauft. Zuvor hatte sie diese für zehn Euro pro Stück von den Herstellern übernommen. Die HVG hat aus dem Fall bereits Konsequenzen gezogen und nummeriert ihre Blanko-Fahrscheinrollen seitdem durch. Thomas Lähns

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