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Potsdam-Mittelmark: Anschluss bevorzugt

Abwasser-Varianten für Bergheide werden geprüft

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Michendorf - Ende April 2010 soll feststehen, ob der Wildenbrucher Gemeindeteil Bergheide an das öffentliche Abwassernetz des Zweckverbandes Mittelgraben angeschlossen wird. Ein Ingenieurbüro soll bis dahin diese Variante mit dezentralen Lösungen vergleichen und die wirtschaftlichste ermitteln. Der Wildenbrucher Ortsbeirat spricht sich seit langem für den Betrieb von Kleinkläranlagen aus. „Diese Variante ist eigentlich nicht denkbar“, sagte Waltraud Lenk von der zuständigen Mittelmärkischen Wasser- und Abwasser GmbH auf PNN-Anfrage. Sie verwies auf die Trinkwasserschutzzone, in der sich Bergheide befindet. Auch ein Teil der Bürger bevorzuge den zentralen Anschluss.

Die Verbandsversammlung hat auf ihrer jüngsten Sitzung den Wirtschaftsplan des WAZV Mittelgraben für das kommende Jahr einstimmig beschlossen. Darin enthalten sind auch die Investitionen für den Anschluss von Bergheide über Druckleitungen an das Klärwerk in Stahnsdorf. Demnach sollen für einen ersten Bauabschnitt im kommenden Jahr 420 000 Euro und in einem zweiten Abschnitt 2011 rund eine halbe Million Euro investiert werden. Die Anbindung soll über eine vorhandene Leitung erfolgen, mit der bereits der Golfclub erschlossen ist, so Lenk. Fördermittel gebe es für die Investitionen voraussichtlich keine, da im Bereich des WAZV Mittelgraben bereits ein Anschlussgrad von 85 Prozent aller Haushalte erreicht sei. Mit dem Projekt darf erst begonnen werden, wenn die wirtschaftlichste Variante gefunden worden ist und die Verbandsversammlung den Generalentwässerungsplan für die kommenden Jahre fortgeschrieben hat.

Gegen die bestehenden Sammelgruben und den Bau von Kleinkläranlagen hat sich jetzt auch der Landkreis Potsdam-Mittelmark mit Verweis auf das hiesige Wasserwerk ausgesprochen. Im Hinblick auf den neuen Bebauungsplan für den Bereich Bergheide-Süd heißt es aus dem Fachbereich Bauen, dass „Auswirkungen auf die Trinkwasserqualität nicht auszuschließen sind“. Die Untere Wasserbehörde wiederum hat sich im Zuge der Trägerbeteiligung etwas milder ausgedrückt. Demnach könnten Kleinkläranlagen genehmigt werden, wenn sie über eine biologische Reinigungsstufe verfügen. Generell verboten sei hingegen der Bau von Erdwärmeheizungen in Bergheide-Süd, wenn dadurch die Deckschicht über dem Grundwasser verletzt werden würde.

Im Bebauungsplan selbst wird mehrfach darauf verwiesen, dass „mittelfristig von einer Anbindung an die zentrale Abwasserentsorgung auszugehen“ sei. Nicht zuletzt deshalb hatte die Grünen-Fraktion in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter dagegen gestimmt. Mit dem B-Plan positioniere sich das Gremium bereits für den Zentralanschluss und greife der Variantenuntersuchung vor, so die Begründung. Thomas Lähns

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