Potsdam-Mittelmark: Antifa plant Demonstration in Teltow-Seehof Autonome mischen sich in Sabersky-Vorgang ein

Teltow. Die Autonome Antifa Nordost plant für den kommenden Samstag eine Demonstration in Teltow-Seehof. Unter dem Titel „Antisemiten den Boden entziehen! Entschädigung jetzt!“ soll gegen die, wie es heißt, „anhaltende gerichtliche Auseinandersetzung der Dorfgemeinschaft gegen die jüdische Sabersky-Familie“ protestiert werden. In ihrem Aufruf zu der Demo schildern die Organisatoren die Geschichte von Teltow-Seehof bis zum aktuell gültigen Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes, das den verfolgungsbedingten Verkauf des Sabersky-Besitzes im Nationalsozialismus anerkannte und in zwei Fällen die Rückübertragung von Grundstücken anordnete. Die Reaktion vieler Seehofer, die den Richterspruch als Fehlurteil werten und auf den redlichen Erwerb ihrer Grundstücke und Häuser verweisen, wertet die Antifa als Weigerung, „wenigstens einen Teil des Unrechts wieder gut zu machen“. In der Ankündigung der Demonstration „fordert“ die Antifa, „wenigstens die noch immer zu niedrige Entschädigung zu bezahlen einzustellen“. Weiter heißt es: „Wer sich aktiv daran beteiligt, die deutsche Geschichte zu verdrehen, indem das Heute vom Vergangenen getrennt wird, hat hierzulande mit antifaschistischen Interventionen zu rechnen“. Mit der „kleinen Kampagne“ wolle man „den Frieden dieser antisemtischen Dorfgemeinschaft stören“. Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) ist offiziell von der geplanten Demonstration noch nicht informiert worden. Beim aktuellen Stand im Streit um die Rückgabe früheren jüdischen Eigentums sei eine Demonstration völlig unangebracht. Nach dem Urteil des Bundesgerichts bemühe man sich intensiv um Lösungen. Auch innerhalb der Sabersky-Erbengemeinschaft ist von der angekündigten Demonstration nichts bekannt, hieß es gestern gegenüber den PNN. pek