Potsdam-Mittelmark: Apfeltage und Weihnachtsmusik
Neuer Betreiber will den Werderaner Frischemarkt beleben / Alle Händler sollen übernommen werden
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Werder (Havel) - Spargel-, Kirsch-, Erdbeer-, Apfel- und Kürbistage sollen künftig den Frischemarkt in Werder beleben: In der Erntesaison sind regionale Markttage mit Angeboten rund um Obst und Gemüse geplant. Zur Weihnachtszeit soll der Markt geschmückt werden. „Eine Bühne wird es nicht geben, aber vielleicht einen Straßenmusikanten“, sagt Klaus-Dieter Simolke. Der neue Betreiber des Frischemarktes im Werder-Park hat sich in der jüngsten Hauptausschusssitzung den Stadtverordneten vorgestellt: Simolke ist geschäftsführender Gesellschafter der mmv Markt-Marketing+Veranstaltungsservice GmbH aus Königs Wusterhausen, die Anfang November eine Ausschreibung für den Wochenendmarkt gewonnen hatte (PNN berichteten).
Die Firma betreibt mehrere Wochenmärkte in Berlin und Brandenburg, darunter den kleinen Werderaner Markt freitags Unter den Linden. „60 bis 70 Prozent der Frischemarkt-Händler kenne ich bereits von anderen Märkten“, sagte Simolke, der das etwas verschlafene Markttreiben am Werder-Park beleben will. „Wir werden alle Händler übernehmen“, sagte Simolke, in Spitzenzeiten sind es 30 bis 50. Mit neuen Händlern werde es schwierig: Auch auf anderen Märkten spüre er in letzter Zeit, dass es nicht mehr so einfach ist, neue Händler anzuwerben. Die Struktur des Frischemarktes sei gut, aus Simolkes Sicht fehlt ein Geflügelangebot, zudem will er eine Gulaschkanone ansiedeln.
Unter den vier Bewerbern für den Marktbetrieb war auch die WDA Dienstleistungen GmbH aus Glindow, deren Vertrag zum Jahresende ausläuft. Simolke zahlt mit monatlich 3000 Euro etwas mehr Pacht als sein Vorgänger. Die Furcht von Händlern, dass er im Gegenzug die Standmiete erhöht, konnte er ausräumen: Sie wird künftig 5,80 Euro pro laufendem Meter betragen. Sorge bereitete Simolke anfangs die Energieversorgung: Für die bestehende Anlage wollte die WDA schlappe 9000 Euro haben. „Ich habe mir inzwischen Baustromverteiler besorgt.“
Auf die Frage eines Obsthändlers, ob der Wochenendmarkt auch in der Woche stattfinden könnte, reagierte Simolke zurückhaltend. „Wenn es gewünscht ist und den Obstbauern hilft, können wir darüber reden.“ Allerdings mache er in Brandenburg (Havel) die Erfahrung, dass sich von sechs Markttagen nur drei rechnen. „Das deckt sich mit anderen Märkten.“
Ärger bereitet vielen Markthändlern die Dixi-Toilette, neben der keiner gern seinen Stand hat. Dabei besteht in der angrenzenden Ladenzeile eine Pachttoilette für den Markt, die allerdings nie angepachtet wurde, wie es auf der Hauptausschusssitzung hieß. Simolke ist der Meinung, dass schon wegen der Hygienevorschriften auch ein Warmwasseranschluss benötigt wird. Er würde die Pachttoilette für den Markt anpachten, wenn es möglich ist. „Allerdings müsste man dann nochmal über die Höhe der Pachtzahlungen an die Stadt reden.“
Das Marktgelände ist 3000 Quadratmeter groß. Skeptisch ist Simolke, ob er den Markt tatsächlich zum 1. Januar übernehmen kann. „Bislang habe ich noch keinen Vertrag, und ein bisschen Vorlauf brauche ich auch.“ Henry Klix
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