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Hertha im Magna-Park?: Auch Werder will Hertha BSC holen
Nachdem Potsdam dem Berliner Erstligisten Hertha BSC Platz für ein neues Stadion angeboten hat, zieht Werder (Havel) jetzt nach. Es könnte im Magna-Park entstehen.
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Werder (Havel)/Kleinmachnow - Nicht nur Potsdam grätscht in die Standortsuche des Berliner Fußballvereins Hertha BSC hinein, jetzt macht auch Werder (Havel) Avancen, um den Verein nach Brandenburg zu locken.
Ein Stadion könnte nach Rathausinformationen im Magna-Park entstehen, das Werderaner Gewerbegebiet liegt am Berliner Ring und würde sich laut Werders 1. Beigeordnetem Christian Große bestens für ein solches Bauprojekt eignen. Knapp 500 000 Quadratmeter sind dort noch frei. Dass Werder sich zu Wort meldet und um Herthas Gunst buhlt, liegt auch daran, dass der Verein in der Inselstadt eine große Fangemeinde hat. Werder ist eine von 22 Partnerstädten der Hertha.
"Unser Gewerbepark in Werder ist ein Tor zu Berlin"
Nicht nur die Stadtpolitik steht hinter dem Vorschlag, auch der Eigentümer des Magna-Parks, die IDI Gazeley, ein weltweit führender Investor und Entwickler von LogistikImmobilien und sogenannten Distributionsparks wirbt für ein Stadion auf ihrem Gelände. „Unser Gewerbepark in Werder ist ein Tor zu Berlin. Wir sind offen für eine solche Nutzung und würden uns über das Berliner Fußallpublikum sehr freuen“, so Michael Gerke, leitender Mitarbeiter des Unternehmens.
Dass Hertha mit Werder liebäugelt, ist offenbar nicht neu: Laut Werders Hertha-Botschafter Klaus-Dieter Bartsch hat es vor etlichen Jahren schon einmal Gespräche darüber gegeben, ein neues Hertha-Stadion in Werder (Havel) zu bauen: „Wir hatten bereits beim Verein vorgesprochen, dann zerschlug sich das leider wieder.“ Als Partnerstadt habe man allerdings bereits viele erfolgreiche Fußballprojekte mit Hertha gestemmt. „Das Herz ganz vieler Werderaner schlägt blau-weiß“, so Klaus-Dieter Bartsch.
Nicht alle Umlandgemeinden sind so euphorisch
Selbst der Vorsitzende des Förderkreises Ostkurve e.V. stamme aus der Herthastraße in Werder. „Das ist kein Scherz.“ Mit einem Stadion-Neubau die Fans mit den Spielern zusammenrücken zu lassen, hält Klaus-Dieter Bartsch für eine gute Idee. „Ich bin mir ganz sicher, dass die Stadtverwaltung von Werder ein Hertha-Stadion bei uns mit ganzer Kraft unterstützen würde.“
Nicht alle Umlandgemeinden sind so euphorisch, in Kleinmachnow hält sich die Begeisterung über einen möglichen Stadion-Neubau in Dreilinden in Grenzen. Das Rathaus erteilt den Bauplänen sogar eine klare Absage. Selbst wenn „der Bereich des ehemaligen Berliner Grenzkontrollpunktes Dreilinden gemeint ist“, und damit auf Berliner Seite liegt, heißt es im Rathaus. So oder so, „würde es von Kleinmachnow keine Zustimmung zu den Plänen geben, da dies eine zusätzliche Belastung der Gemeinde durch Lärm und Verkehr zur Folge hätte, die nicht hinnehmbar wäre“. Für einen Stadion-Neubau sieht Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) in Dreilinden weder ausreichend Bauland noch die nötige Infrastruktur gegeben.
Erlaubt sei an dieser Stelle noch eine kleine, unbedeutende Anmerkung: Grubert ist eingefleischter Werder-Bremen-Fan.
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