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Sauberkeit. Bei der Herstellung von Laserköpfen darf es nicht staubig sein.

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Potsdam-Mittelmark: Auf den Punkt gebrachtes Licht

Firma für Lasertechnik zieht in den Kleinmachnower Europarc und schafft 60 neue Arbeitsplätze

Von Eva Schmid

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Kleinmachnow - Man nehme optische Linsen, füge etwas Elektronik und Software hinzu, verpacke es in Aluminium – fertig ist ein Laserkopf. Mit dessen Hilfe bringen Lasergeräte das Licht auf einen kleinen Punkt. Der so entstandene feine Laserstrahl schneidet Bleche, schweißt oder lötet Material zusammen. Mit einfachen Worten erklärt der Leiter der Entwicklungsabteilung von Highyac, Jeroen Jonkers, die Arbeit seiner Firma. Am Montag feierte der Lasertechnologieproduzent zusammen mit Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) seine Eröffnung im Europarc Dreilinden.

„Laser spielen bei der Herstellung komplexer Teile eine immer größere Rolle“, so Jeroen Jonkers. Immer stärker wachse daher die Produktion: Allein in den vergangenen Jahren verdoppelte sich der Umsatz auf heutige zwanzig Millionen Euro pro Jahr. Da sei klar, dass man mehr Platz brauche. Die seit 1995 bestehende Firma zog bereits zum Jahresanfang vom Stahnsdorfer Greenpark nach Kleinmachnow um. Derzeit arbeiten in dem neuen Firmengebäude 140 Mitarbeiter. Bis Ende des Jahres sollen es 200 werden. Monteure, Produktionsplaner, Kommisionierer und Ingenieure werden gesucht.

In weißen Mänteln und mit Plastiküberzügen über den Schuhen laufen die Mitarbeiter durch die große Produktionshalle. Es riecht nach Plastik, bei einem Rundgang muss man genau darauf achten, durch welche Türen man geht. „Wir haben Personen- und Materialschleusen“, erklärt Jonkers. Erst in kompletter Montur, also auch mit Mundschutz und Brille, darf man in die sogenannten Reinräume. Dort wird die Konzentration von den in der Luft schwebenden Partikeln so gering wie nötig gehalten wird. Staub sei Gift für Laser, sagt der Leiter der Entwicklungsabteilung.

Zu den Kunden von Highyags gehört hauptsächlich die Automobilbranche und Firmen aus dem Maschinenbau. Die Laser werden dort zum Ausschneiden von Blechen und dem Schweißen gebraucht. Neben Laserköpfen werden in Kleinmachnow auch Lichtleitkabel hergestellt. Die Kabel verbinden das Lasergerät, in dem der Strahl erzeugt wird, mit dem Werkzeug. An bis zu 40 Meter langen Tischen werden die Kabel gefertigt. „Dafür müsse die Faser in einen dünnen Schlauch gepackt werden. Das ist quasi wie eine Heirat“, sagt Jonkers. Schon wieder einfache Worte für ein komplizierten Produktionsschritt.

Schräg gegenüber der Laserexperten wartet im Kleinmachnower Europarc schon das nächste Unternehmen auf seine Eröffnung. Liebherr, der Hersteller von Baumaschinen und Haushaltsgeräten, soll laut Bürgermeister Michael Grubert bereits im Sommer eröffnen. Auch die Deutsche-Post-Tochter DHL komme mit einem Paketverteilzentrum in den Gewerbepark und das Porsche-Zentrum Berlin-Potsdam wolle seinen Standort im Europarc ausbauen. Zudem soll wie berichtet eine Parfümfabrik für rund sieben Millionen Euro entstehen. Der Berliner Unternehmer Nasyr Birkholz plant in Kleinmachnow seine Duftlinie „BB by Berlin“ zu produzieren, die Düfte verkauft er vor allem im Irak. Bei so vielen Ansiedlungen sei es doch wichtig, dass das Gewerbegegebiet auch S-Bahn-technisch gut angeschlossen sei, sagte Grubert bei seiner Rede zur Eröffnung und schaute dabei in Richtung des Ministerpräsidenten. Das war ein kleiner Seitenhieb auf den seit Langem geforderten Wiederaufbau der Stammbahn von Zehlendorf nach Dreilinden. Eva Schmid

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