
© Thomas Lähns
Potsdam-Mittelmark: Auf Tour nicht nur im Fläming
Vom Deutschen Wandertag 2012 wird auch Potsdam profitieren. Chefsache wird das Thema in der Landeshauptstadt aber nicht
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Potsdam-Mittelmark / Potsdam - Die einen schnüren schon die Wanderschuhe, die anderen setzen auch weiterhin vor allem auf Schlösser und Gärten: Der Deutsche Wandertag 2012 in Potsdam-Mittelmark ist derzeit kein besonderes Thema für die Landeshauptstadt Potsdam. „Wir wollen uns nicht reindrängeln, aber wir werden das Ereignis natürlich mitbewerben“, sagte die zuständige Wirtschaftsförderin im Stadthaus, Gesine Kleine, gegenüber den PNN. So würden die Tourist-Infos in der Stadt bereits Wanderkarten für Fläming-Besucher bereithalten. Und die Gastronomen würden zurzeit in Schulungen darauf vorbereitet, dass demnächst vermehrt Gäste mit Stock und Stiefeln vor der Tür stehen könnten.
Denn mehrere Zehntausend Wanderer und Naturfreunde aus dem gesamten Bundesgebiet werden laut Schätzungen vor allem in der Woche vom 20. bis 25. Juni kommenden Jahres den Fläming erkunden. Schon jetzt ist klar, dass trotz der erfolgreichen „Bettenprämie“, mit welcher der Landkreis Potsdam-Mittelmark neue Übernachtungsplätze in kleinen Herbergen fördert, die Kapazitäten nicht reichen werden. Viele Wanderer werden abends nach Potsdam oder sogar nach Berlin reisen.
Die Vorbereitungen für das Großereignis selbst laufen indes ebenfalls auf Hochtouren: Tourismusverbände und ehrenamtliche Helfer wollen fast 200 geführte Wanderungen anbieten, darüber hinaus sind 150 kulturelle Höhepunkte geplant. Und es werden Wanderwege ausgebaut und einheitlich beschildert.
In diesem Zusammenhang hatte nun die Kreistags-Fraktion der Bündnisgrünen bei Landrat Wolfgang Blasig (SPD) angefragt, wie die Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt laufen würde. Die Antwort aus dem Fachdienst Wirtschaftsförderung macht klar, dass das Thema bei den Nachbarn nicht unbedingt Chefsache ist: Man arbeite vor allem mit den ehrenamtlichen Wanderwegewarten zusammen und stimme sich mit ihnen in punkto Wegeverschönerung auf jenen Strecken ab, die über die Kreisgrenzen verlaufen. Dazu würden die Europafernwanderwege 10 und 11, die Fontanewanderwege 4, 5 und 6 sowie der 66-Seenwanderweg und der Buga-Wanderweg gehören. All diese Strecken werden auf mittelmärkischem Gebiet bis zum Wandertag neu markiert, beschildert und mit Rastplätzen ausgestattet, so die Kreisverwaltung. Das ist Teil des Wanderwege-Konzeptes, das der Kreistag vor vier Jahren beschlossen hatte und das jetzt auch den Potsdamern vorgelegt worden ist. Eine Reaktion aus dieser Richtung sei bislang nicht gekommen, hieß es aus dem Landratsamt.
„Wir lassen das Thema nicht links liegen“, unterstrich die Potsdamer Wirtschaftsförderin Kleine. Die Konzeption sei auch in der Verwaltung bekannt, doch die Pflege der Wege sei bei den ehrenamtlichen Kräften in guten Händen. Größere Investitionen müsste die Landeshauptstadt indes selbst bezahlen: Als Ballungsraum kann Potsdam nicht aus dem EU-Fonds für Integrierte ländliche Entwicklung profitieren. Der Landkreis lässt sich aus diesem Topf 75 Prozent der Kosten für den Wege-Ausbau bezuschussen.
Auf anderen Gebieten gebe es eine starke Zusammenarbeit zwischen den Rathäusern, unterstrich Gesine Kleine, zum Beispiel in der Wassersportinitiative „Revier Potsdamer und Brandenburger Havelseen“ (WIR). „Wasser-, Rad- und Städtetourismus sind die für uns wesentlichen Themen“, sagte sie.
Der Fontane-Weg, der aus östlicher Richtung über Rehbrücke entlang der Nuthe nach Potsdam führt, soll laut Landratsamt übrigens ab Herbst instandgesetzt und neu beschildert werden, auch in Potsdam. Für die abgerissene Königsbrücke ist im Mai Ersatz geschaffen worden – auf Potsdamer Seite. Die Heiztrasse über die Nuthewiesen ist von der Landeshauptstadt öffentlich gewidmet worden und damit legal als Brücke passierbar.
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