Potsdam-Mittelmark: Ausbau der L 90 verzögert sich
Ortsbeirat Glindow warnt vor gravierenden Konsequenzen
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Werder · Glindow - Der Ausbau der Landesstraße 90 durch Glindow wird sich um einige Monate verschieben. Ursprünglich waren die Glindower davon ausgegangen, dass in diesem Frühjahr mit den Arbeiten begonnen wird, doch laut Ortsbeirats-Chef Sigmar Wilhelm gibt es Schwierigkeiten beim Ankauf eines für den Ausbau notwendigen Grundstücks.
Die Konsequenzen schätzt der Ortsbeirat als gravierend ein, durch die Verzögerung müsse über zwei Winter gebaut werden. „Wir haben dabei immer das Beispiel Groß Kreutz vor Augen", so Wilhelm. In der Nachbargemeinde wird bereits seit mehreren Jahren an der Bundesstraße 1 gebaut, der Verkehr wird seitdem über die Nachbardörfer umgeleitet.
Den Ausbau der Hauptverkehrsader durch den Ort in Richtung Klaistow hatte man in Glindow allgemein begrüßt, auch wenn die Arbeiten eine zusätzliche Belastung mit sich bringen werden. So rechnen Ladenbesitzer mit Einbußen, und das ohnehin hohe Verkehrsaufkommen – die Straße liegt auf dem Weg von der A10 nach Potsdam und Werder – wird durch Baustellenampeln und halbseitige Sperrungen zusätzlich verlangsamt.
Nachdem nun auch die Petzower Straße als offizielle Umleitungsstrecke ausfällt (PNN berichteten), gibt es für Autofahrer keine Alternative – sie müssen durch Glindow.
Doch der Ortsbeirat sieht noch ein weiteres Problem: Wenn erst später angefangen wird, muss man sich doch noch einmal daran machen, die L 90 kurzfristig zu flicken. Der momentane Zustand sei unhaltbar. „In manchen Bereichen haben die Bürger ihre Häuser schon mit Tafeln verkleidet, damit nicht soviel Schmutz dagegen spritzt", berichtet Wilhelm.
Im Landesbetrieb für Straßenwesen, dem zuständigen Bauträger, wurde von Anfang an auf mögliche Unwegbarkeiten hingewiesen. Auf einen konkreten Termin habe man sich deshalb nicht festgelegt, erklärte der zuständige Sachbearbeiter Joachim Schlinger gestern auf PNN-Anfrage. Erst wenn die baurechtlichen Fragen geklärt seien, könnte angefangen werden. Der Ortsbeirat Glindow hatte nun vorgeschlagen, den Bauabschnitt zwischen Alpenstraße und Ortskern aufzuteilen, um wenigstens erst einmal anzufangen. Dies wurde jedoch abgelehnt.
Ortsbeirat und Einwohner appellieren jetzt an die Werderaner Stadtverwaltung und die politischen Vertreter, sich für einen möglichst zeitigen Termin einzusetzen. Allerdings sind deren Mittel begrenzt, schließlich ist die L 90 keine kommunale Straße. Thomas Lähns
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