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HINTERGRUND: Ausbildung im Landkreis und in Brandenburg

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam hat im Kammerbereich laut Wolfgang Spieß, dem Bereichsleiter Bildung, 1 200 freie Ausbildungsplätze. Fast 300 Jugendliche gingen jedes Jahr für bis zu sechs Wochen ins Ausland, um dort Arbeitserfahrung während der Ausbildung zu sammeln.

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Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam hat im Kammerbereich laut Wolfgang Spieß, dem Bereichsleiter Bildung, 1 200 freie Ausbildungsplätze. Fast 300 Jugendliche gingen jedes Jahr für bis zu sechs Wochen ins Ausland, um dort Arbeitserfahrung während der Ausbildung zu sammeln. Die IHK vergab an 23 Auszubildende am gestrigen Dienstag

in Teltow Euro- Pässe, in denen bescheinigt wird, das im Ausland Ausbildungsinhalte vermittelt wurden. Im Bereich der IHK Potsdam machen momentan zudem 140 ausländsiche Lehrlinge, unter ihnen ehemalige Flüchtlinge, eine Ausbildung. Laut Spieß sind auch Initiativen wie die von Haacke Haus (s.Artikel) kein Einzelfall, die Firma Marché, die Restaurants an Autobahnraststätten betreibt,

least für ihre Auszubildenden extra Fahrzeuge an. „Dienstleistungsberufe sind bei Jugendlichen aber nicht mehr so beliebt“, so Spieß. Das hänge mit den Arbeitszeiten zusammen, die auf Wochenenden und Abende fielen. Vom Beruf des Kochs zeigten die Medien zudem ein nicht reales Bild, meint Michael Völker, in der IHK Ostbrandenburg Frankfurt (Oder) für Aus- und Weiterbildung zuständig. Er verweist auf Kochshows und Starköche. Die Wirklichkeit sehe anders aus, betont er. So müsse ein Koch auch bei Sommerhitze am heißen Herd stehen. Vor zehn Jahren gehörten Köche und Restaurantfachleute noch zu den beliebtesten Berufen. „Die Jugendlichen sind auf ein bis zwei Berufe fokussiert ohne Alternativen zu kennen“, so Völker. Berufsorientierung müsse im Land systematischer werden. Die IHK meldete aktuell mehr als 400 freie Plätze in Ostbrandenburg. In Potsdam verweist Spieß auf ein anderes Problem: Landesweit rund 4000 Azubis pendeln nach Berlin zur Ausbildung. „Wir gehen davon aus, dass sie nicht wissen, dass es in ihrer Nähe eine adäquate Ausbildung gibt“, sagt er. Mit einer Kampagne „Mach es in Brandenburg“ wirbt die Kammer für eine Ausbildung in der Mark. Zudem legte sie ein Programm für Azubis auf, damit sie in Lehrgängen beispielsweise Sprachen oder Mathematik verbessern können und dafür bis zu 500 Euro Unterstützung erhalten. Für die Lausitz bietet die IHK Cottbus 677 freie Lehrstellen, Stand Ende Juni. Gesucht werden vor allem Köche, Restaurant- und Hotelfachleute. Wie bei den beiden anderen Kammern auch wurden bereits Hunderte neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, genau 670, teilte die Kammer mit. „Die Wertigkeit eines Ausbildungsberufes wird nicht mehr erkannt,“ sagt Michael Völker. Jugendliche bewerben sich oft auf mehrere Stellen und erhalten mehrere Zusagen. Sie warten bis kurz vor Ausbildungsbeginn mit ihrer endgültigen Entscheidung. Die anderen Verträge lassen sie sausen. 2014 gab es in Ostbrandenburg rund 50 solcher Fälle. eb/dpa

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