PNN-Serie: Wandern rund um Potsdam (4): Ausflug in eine andere Welt
Die PNN stellen in einer Serie die schönsten Wanderrouten der Region vor. In der vierten Folge geht es heute in den Naturpark Nuthe-Nieplitz, nach Blankensee und in die Glauer Berge.
Stand:
August und September sind die beliebtesten Wandermonate der Deutschen. In einer sechsteiligen Serie stellen die PNN in Kooperation mit dem Märkischen Wanderbund Fläming-Havelland e.V. die schönsten Strecken in Potsdam und der Mittelmark vor. Vierte Folge: ein Abstecher ins hügelige Brandenburg.
Routenverlauf
Genau genommen sind wir im Nachbarkreis Teltow-Fläming, aber da Blankensee direkt an Potsdam-Mittelmark grenzt und das grüne Kleinod so schön ist, haben wir uns dort auf Wanderung begeben. Los geht es in Blankensee, einem beschaulichen Örtchen mit Landbäcker, Fischräucherei und gackernden Hühnern. Wer sich mit dem Auto oder Rad auf den Weg dorthin macht, der wird schon durch die vielen Alleen in Ausflugsstimmung gebracht. In dem kleinen Ort ist man dann wie in einer anderen Welt. Die Route startet am Sudermannpark. Der Schriftsteller und Dramatiker Hermann Sudermann erwarb den Park und das darin stehende Schloss Blankensee Anfang 1900. Durch den wildromantischen Park verläuft die Nieplitz, der Ausgang des Parks ist nur schwer zu finden. Die Route führt im Anschluss einige Hundert Meter über die Landstraße 793, dann geht es hoch in die Glauer Berge. Die Eiszeit formte den vier Kilometer langen gebirgsartigen Höhenzug. Oben auf dem Kamm findet man eine Flora, die ansonsten nur in wesentlich höheren Bergregionen gedeiht.
Der Aufstieg auf sandigem Boden, über dem Wanderer duftende Kiefern, ist anfangs amüsant, am Ende aber doch etwas mühsam. Hinter so mancher Sanddüne könnte man das Meer vermuten. Oben angekommen, geht es an knorrigen Kiefern vorbei weiter bis zum Aussichtspunkt auf dem Kapellenberg. Dort belohnt den Wanderer ein Ausblick auf das Nuthe-Nieplitz-Urstromtal. Danach geht es auf unbefestigten, zum Teil recht abenteuerlichen Wegen hinunter in Richtung Friedensstadt. Von 1920 bis 1935 errichtete der Gründer der Johannischen Kirche, Joseph Weißenberg, gemeinsam mit seinen Anhängern in Glau das christliche Siedlungswerk. Die bewegte Geschichte des Ortes steht auf kleinen Tafeln vor den jeweiligen Gebäuden. So hatten die Nazis eine damalige Lagerstätte von 1942 bis Januar 1945 als Außenstelle des KZ Sachsenhausen genutzt. Zum Einsatz der Häftlinge ist bisher wenig bekannt. Im April 1945 besetzte die sowjetische Armee die Friedensstadt. Der Ort mit Geschichte trifft den aus der verwunschenen Natur kommenden Wanderer recht unvermittelt. Die Siedlung wirkt im Gegensatz zu den anderen umliegenden Dörfern wenig idyllisch, eher bedrückend. Heute ist dort unter anderem eine Heilanstalt untergebracht. Eigentümer der Siedlung ist wieder die Johannische Kirche.
Von dort geht es weiter in Richtung Naturpark-Zentrum, das rechts liegen gelassen wird. Das Ziel ist jetzt der Bohlensteg auf dem Blankensee, ein besonderer Aussichtspunkt für Vogelkundler. Dort brüten Bartmeisen im Schilf. Im Herbst fliegen Tausende nordische Wildgänse zum Schlafen auf dem Blankensee ein. Auch Fischadler und silbrig blitzende Ukeleien sind mit viel Glück und Fernglas zu sehen. Auf dem Weg zurück in das Dorf lohnt sich ein kurzer Abstecher kurz vor der kleinen Brücke nach rechts in Richtung Feuchtwiese. Am Ende der mit Trauerweiden eingefassten Allee steht eine kleine Bank – mit der schönste Ort zum Verweilen. Der Hunger nach der doch recht fordernden Tour treibt einen schnell in die Zivilisation zurück, und für brandenburgische Verhältnisse wird man in Blankensee kulinarisch ganz gut verwöhnt.
Die gesamte Reportage mit weiteren Tipps gibt es in der PNN-Ausgabe vom 23. August nachzulesen. Die Ausgabe ist als E-Paper erhältlich >>
Wandern mit GPS:
Zu jeder Route aus unserer Serie gibt es hier den Kurs als GPX-Datei zum Herunterladen auf den Heimrechner, das Handy oder das mobile Navigationsgerät. Hier gibt es die Route als GPX-Datei >>
Lesen Sie weiter:
Teil 1: Erstaunliche Ausblicke und Ruhe zwischen Bäumen am Schwielowsee und Wietkiekenberg >>
Teil 2: Mehr See sehen: Entlang der Havel - um den Sacrower See und den Groß Glienicker See >>
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