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Potsdam-Mittelmark: Ausreichend Bewerber für Gymnasien

Aber zu wenig Siebtklässler für mehrere Oberschulen / Eltern und Schüler haben gewählt

Stand:

Potsdam-Mittelmark - Am Beelitzer Sally-Bein-Gymnasium herrschte gestern Freudenstimmung. 60 Anmeldungen von Grundschülern für die neuen siebten Klassen lagen bis zur Mittagszeit vor. „Damit ist klar, dass wir zwei neue siebte Klassen eröffnen können und der Fortbestand unseres Gymnasiums gesichert ist“, sagte Schulleiter Jürgen Schwartz auf Anfrage nach Abschluss des so genannten Ü 7-Anwahlverfahrens im Land Brandenburg. Der Großteil der angemeldeten Kinder komme aus den drei Grundschulen Beelitz, Fichtenwalde und Borkheide. Das Gymnasium in Trägerschaft der Stadt stand auf wackligen Füßen, weil in den vergangenen zwei Jahren wegen zu geringer Schülerzahlen keine siebten Klassen eröffnet werden konnten (PNN berichteten).

Vom benachbarten Wolkenberg-Gymnasium Michendorf, das sich in der Trägerschaft des Landkreises befindet, gab es gestern noch keine konkreten Zahlen. Der Landkreis teilte jedoch schon mit, dass die Anmeldungen an allen vier Gymnasien in Kreisträgerschaft ausreichen, um neue siebte Klassen zu eröffnen. Dabei handelt es sich um die Gymnasien Michendorf, Kleinmachnow, Teltow und Belzig. Genaue Zahlen will die Kreisverwaltung heute bekannt geben.

Keine Probleme dürfte auch das städtische Ernst-Haeckel-Gymnasium Werder haben. Laut Schulleiter Jörg Ritter lagen bis gestern Mittag 51 Anmeldungen für die neuen siebten Klassen vor. Damit könnten zwei neue Züge gebildet werden. Zusätzlich gibt es in Werder seit 2001 als dritten Zug eine Leistungsprofilklasse für Schüler ab Klasse 5. Dafür haben sich in diesem Jahr 39 Schüler beworben (PNN berichteten). Damit würden nach jetzigem Stand alle drei Gymnasien im Raum Werder-Michendorf-Beelitz ausreichend Bewerber für die Eröffnung einer siebten Klasse haben.

Für alle bestehenden Oberschulen reichen die Schüler indes nicht. Keine Probleme hat die Carl-von-Ossietzky-Oberschule Werder. Dort wurden gestern 60 Anmeldungen gezählt.

Einen gesicherten Stand hat wohl auch die Oberschule Wilhelmshorst, an der sich 49 Mädchen und Jungen mit dem Erstwunsch für die neuen siebten Klassen angemeldet haben. „Eine Zahl, mit der ich gut leben kann“, sagte Schulleiter Peter Fuchs den PNN. Dennoch sehe er das Anwahlverhalten mit „einem lachenden und einem weinenden Auge“. Positiv sei, dass sich der überwiegende Teil der Wilhelmshorster Grundschüler auch für die Oberschule am Ort entschieden habe. Für grundsätzlich problematisch hält Fuchs die Tatsache, dass sich ein unverhältnismäßig hoher Teil von Schülern an einem Gymnasium beworben habe. „Auch wenn die Bildungsgangempfehlungen aus den Grundschulen oft anders aussehen, ist kaum davon auszugehen, dass die um ihre Standortsicherung kämpfenden Gymnasien Schüler ablehnen“, so Fuchs. Er führt die verstärkte Anwahl der Gymnasien vor allem auf Unsicherheiten rund um das neue Oberschulmodell zurück. So gebe es noch viel offene Fragen zu den Möglichkeiten eines Übergangs von der Oberschule zur Abiturstufe.

Die Solar-Oberschule Beelitz will erst heute konkrete Anmeldezahlen nennen. Der Beelitzer Hauptamtsleiter Rudolf Seidel deutete jedoch bereits an, dass es allein auf der Grundlage des Erstwünsche sehr schwer werden könnte, eine zweizügige siebte Klassenstufe zu eröffnen. Die Stadt Beelitz habe sich jedoch ebenso wie der Landkreis zur Oberschule bekannt und setzt auch auf Schüler, die die Schule als Zweitwunsch angegeben haben und umgelenkt werden.

Bereits im Vorfeld des jetzigen Anwahlverfahrens waren den Oberschulen in Caputh und Seddiner See im Schulentwicklungsplan des Kreises wegen der sinkenden Kinderzahl keine Chancen für einen Fortbestand eingeräumt worden. An beiden Standorten gab es bereits in den vergangenen zwei Jahren keine siebten Klassen. Aktuelle Zahlen gab es gestern noch nicht. Seitens der Schulleitung in Seddiner See hieß es gestern nur, dass es auch diesmal außerordentlich schwer werde. Hagen Ludwig

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