Potsdam-Mittelmark: Autoknacker lieben Orte an Autobahn

Spitzenreiter: Michendorf, Beelitz und Seddiner See Potsdam-Mittelmark - Der Fall vom Montagnachmittag ist für Polizeisprecher Heiko Schmidt ein Klassiker: Am Kleinen Lienewitzsee parkt ein VW Polo, im Kofferraum ein Aktenkoffer mit Bargeld und Papieren. Der Autobesitzer geht baden, ist nach einer halben Stunde zurück – und das Auto leergeräumt. Der Fluchtweg ist günstig: Der Autobahnanschluss Ferch ist ja um die Ecke Beelitz, Michendorf, Seddiner See und Treuenbrietzen sind im Polizeischutzbereich Brandenburg die Spitzenreiter, was Autoeinbrüche angeht, sagt Schmidt. Gerade Orte mit Autobahnanschluss hätten die Autoknacker im Visier. Die Polizei stellte hier im ersten Halbjahr dieses Jahres 154 Delikte fest – 53 im Stadtbereich Beelitz, 47 in der Gemeinde Seddiner See, 33 im Gemeindegebiet Michendorf und 21 in der Stadt Treuenbrietzen. Bisher konnten 39 Tatverdächtige gefasst werden, vorwiegend Osteuropäer aus Polen und Litauen. Meist sei in Grüppchen von fünf Personen geklaut worden, so Polizeisprecher Schmidt. „Nur ist es leider nicht so, dass diese Leute jetzt alle hinter Gittern sind.“ Zudem würden ständig neue Banden auftauchen. Die Polizei bittet die Bevölkerung deshalb um mehr Aufmerksamkeit: Bürger sollten die Autokennzeichen notieren, wenn sie ungewöhnlichen Fahrzeugverkehr oder „Ausspäh-Handlungen“ feststellen. Mit den Informationen sollten sie sich an die nächste Polizeidienststelle wenden. Zudem sollte man sein Auto auch bei kurzer Abwesenheit verschließen und keine Papiere, Schlüssel oder Wertsachen hinterlassen, selbst wenn das Auto auf dem Grundstück oder in der Garage steht. Auch davor schrecken die Täter nämlich nicht zurück. Statistisch betrachtet ist der Dienstag der häufigste Tattag, gefolgt vom Donnerstag und Montag. „Bei den gestohlenen Dingen handelte es sich meist um Autoradios oder Navigationsgeräte aber auch um Laptops, Handys, Brieftaschen mit Ausweisen und Kreditkarten sowie Bargeld und Kameras“, sagt Schmidt. hkx