Potsdam-Mittelmark: Babelsberg überholt
Im Wettlauf um alte Zeitungen hat die Neuseddiner Grundschule jetzt die Nase vorn
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Schwielowsee · Geltow - Wer sammelt am meisten Altpapier? Im „Paper Race“ der Geltower Recycling-Firma Richter kullerten zur Halbzeit ein paar Tränen. Der Favorit des Wettlaufs, die Babelsberger Bruno-H.-Bürgel-Schule, wurde an der Spitze erstmals von den Grundschülern der Neuseddiner Friedrich-List-Schule abgelöst. Die Babelsberger, die im vorigen Schuljahr mit 52 Tonnen gewonnen hatten, sind nur noch auf Platz Zwei. Bei der Bekanntgabe des Zwischenstandes am Mittwoch auf dem Geltower Firmengelände ließen sie ihren Gefühlen freien Lauf. Klar, das wollen sie bis zum Schuljahresende noch aufholen, denn als Prämie locken auf der Ziellinie 750 Euro Preisgeld für die Schulkasse.
Zum zweiten Mal hat die Recycling-Firma Richter den Wettbewerb in diesem Schuljahr ausgerufen. Die Zahl der Teilnehmer ist von anfangs 13 auf inzwischen 33 Grundschulen u.a. in Potsdam, Teltow, Werder (Havel), Wilhelmshorst, Geltow, Saarmund, Teltow und Kleinmachnow gestiegen, sagt Projektleiterin Cornelia Grasme. Klar, dass die Heimatgrundschule aus Geltow zumindest unter den ersten drei Schulen ist!
Der Startschuss für das Papier-Rennen ist mit Beginn des neuen Schuljahres gefallen, es lasse sich gut in dieUmwelterziehung einbinden. „Jedes Kilogramm wird den Klassen mit einem Cent vergütet“, beschreibt Cornelia Grasme die Spielregeln. Für die Logistik sorgt die Recycling-Firma. Sie stellt jeder teilnehmenden Schule einen blauen Altpapier-Container zur Verfügung und leert diesen regelmäßig. Die Recycling-Fabriken in Schwedt und Eilenburg zahlen etwa 70 Euro pro vorsortierter Tonne Altpapier. Im Recycling-Prozess werde das Papier dann in Wasserbottichen zersetzt und letztendlich auf großen Rollen zu neuem Papier verarbeitet.
In der Neuseddiner Grundschule hat sich die Hortgruppe von Antje Boeck beim Sammeln besonders verdient gemacht. Eltern, Großeltern und Nachbarn bringen inzwischen ihre gelesenen Zeitungen vorbei, sagt Boeck. „Die Eltern haben uns schon erzählt, dass die eignen Papiertonnen gar nicht mehr voll werden. Und selbst die Essenfahrer aus Michendorf machen mit. “ 15,5 Tonnen hat die Schule bereits gesammelt. Die Siegerprämie soll in das Schulfest zum Schuljahresende fließen. „Das motiviert die Kinder zusätzlich.“ Das Fest soll ganz besonders schön werden, denn die letzten Zehntklässler werden dann aus Neuseddin verabschiedet, der Oberschulteil wird geschlossen.
Das Ergebnis des Rennens wird auf die Schülerzahl umgelegt: Mit 101 Kilogramm pro Neuseddiner Schüler durften es die Babelsberger diesmal schwer haben, die „nur“ auf 75 Kilo kommen, dicht gefolgt von den Geltower Grundschülern mit 74 Klio. In absoluten Zahlen sind die Babelsberger mit 24 Tonnen weiter Spitze, was an der Größe der Schule mit 320 Kindern liegt. Doch auch die zweiten und Dritten werden mit 500 und 250 Euro prämiert. Die ersten fünf Schulen bekommen am 15. Juni eine exklusive Zirkusvorstellung geschenkt.
Das „Paper Race“ betreibe die Firma Richter vor allem aus Image-Gründen, sagt Cornelia Grasme. „Es wird auf alle Fälle weiter geführt und vielleicht auch ausgedehnt.“ Ein landesweites Rennen ist aus logistischen Gründen zwar nicht möglich. Doch die Firma will in Halle und Magdeburg neue Dependancen gründen, dann sollen auch dort die Schulen angesprochen werden. Henry Klix
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